1800
Reform der Provinzialverwaltung, die Kriegs- und Domänenkammern erhalten mehr Selbständigkeit; Abschaffung der Kammerjustiz.
1802
Novalis veröffentlicht "Heinrich von Ofterdingen", Friedrich Wilhelm Joseph Schelling "Bruno"; Heinrich von Kleist beginnt mit der Arbeit am "Robert Guiskard" (1803 vernichtet) und "Der zerbrochene Krug" (vollendet 1806, Uraufführung 1808 durch Goethe in Weimar).
1803Reichsdeputationshauptschluß
Reichsdeputations-Hauptschluß: Entschädigung der deutschen Fürsten für linksrheinische Gebietsverluste; bedeutet die Auflösung des mittelalterlichen Deutschen Reiches und Reduktion der Kleinstaaterei. Rund 300 Fürstentümer, Bistümer und freie Reichsstädte werden aufgelöst. Die dadurch entstehenden Mittelstaaten schließt Napoleon 1806 zum " Rheinbund" zusammen. Preußen erhält durch Säkularisation und Mediatisierung Gebietszuwächse im Thüringischen, im Harz und im Rheinisch-Westfälischen. Die linksrheinischen Gebiete verbleiben bei Frankreich.
1804Agrarmodernisierung durch Thaer
Landwirtschaftsexperte Albrecht Daniel Thaer tritt in preußische Dienste.
1804
Karl August Fürst von Hardenberg wird preußischer Außenminister (bis 1806) und Karl Freiherr von und zum Stein Leiter des Akzise- und Fabrikendepartements (bis 1807). Erste wirtschaftsreformerische Maßnahmen Steins: Reform der Akziseverwaltungund des Salzmonopols, Aufhebung von Binnenzöllen, Einrichtung eines Statistischen Bureaus, Einführung von Papiergeld zur Rüstungsfinanzierung.
1805
Karl Friedrich Schinkel kehrt aus Italien über Paris nach Berlin zurück; Heinrich von Kleist beginnt mit der Arbeit am "Michael Kohlhaas" (vollendet 1810); Achim von Armin und Clemens Brentano veröffentlichen"Des Knaben Wunderhom"; von Alexander von Humboldt erscheint der erste Band von "Voyage aux regions equinoxiales du Nouveaux Continent" (36 Bde., bis 1834).
1805
Friedrich Wilhelm III. schließt mit pathetischer Geste am Sarg Friedrichs des Großen einen Allianzvertrag mit Zar Alexander.
1805
Im Frieden zu Preßburg (26.12.) muss Preußen Napoleons Bedingungen akzeptieren: das Fürstentum Ansbach mit Bayreuth geht an Bayern, der linksrheinische Teil des Herzogtum Kleve sowie das Fürstentum Neufchâtel geht an Frankreich; für die Verluste wird Preußen das Kurfürstentum Hannover zudiktiert, das Napoleon den Engländer entrissen hatte; Napoleons Inbesitznahme der Abteien Essen, Werden, Elten als angeblich alte klevesche Lehen sowie der Festung Wesel an Frankreich.
1806
Preußen macht ultimativ an Napoleon die Rückgabe der unrechtmäßig entrissenen Gebiete geltend und erklärt Frankreich den Krieg (8.10.). Nachdem Napoleon nicht antwortet, Beginn des preußisch-französischen Krieges (9.10.); Niederlage der Preußen und Sachsen bei Saalfeld, Tod des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen (10.10.).
1806 14. OktoberJena und Auerstedt
Katastrophale Niederlage der Preußen unter dem greisen Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig gegen die Franzosen bei Jena und Auerstedt. In völliger Desorganisation bricht das preußische Heer fast widerstandslos auseinander. Napoleon zieht in Berlin ein (27. Okt.) und diktiert von dort eine Verschärfung der Kontinentalsperre (21. Nov.), die vor allem die ostelbischen Getreideexporte und die Textilindustrie treffen. Der königliche Hof flüchtet nach Ostpreußen. Die von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga vom Brandenburger Tor wird nach Paris entführt (bis 1814).
1806 27. OktoberNapoleon in Berlin
Napoleon, der zwei Wochen nach dem Sieg über Preußen bei Jena und Auerstedt in Berlin einzieht befiehlt von dort die Festlandsblockade gegen England. Der Pariser Vertrag beteiligt Preußen an der Kontinentalsperre gegen Großbritannien, das ihm den Krieg erklärt.