3. Juli 1866: Preußen besiegt Österreich bei Königgrätz
Am 3. Juli 1866 beginnt in den Morgenstunden die Schlacht bei Königgrätz. Um 7.30 Uhr beginnt der verlustreiche Angriff der preußischen Armee, den die Österreicher bis Mittag zum Stehen bringen können.
Auf einem Hügel am Rande des Schlachtfeldes versammeln sich zu Pferde König Wilhelm, Bismarck, General Moltke und Kriegsminister Roon. Nach der brachialen Kanonade der Österreicher warten sie auf ihre Trumpfkarte: Die Armee des Kronprinzen, die von Nordosten her dem Gegner in die Flanke fallen soll. Ob der errechnete Zeitplan eingehalten werden kann, ist vor allem eine Frage der neuen Transporttechnologien: Erstmals in der preußischen Militärgeschichte werden die operativen Truppen mit den Eisenbahnen herangeführt.
„Was haben Sie für den Fall des Rückzuges beschlossen?“
fragt Bismarck.
Die Antwort von Generalstabschef Moltke ist Stoff für patriotische Schulbücher:
„Hier wird nicht zurückgegangen. Hier geht es um Preußen!“
Moltke hatte Glück. Seine Strategie ("Getrennt marschieren und vereint schlagen") bringt den Erfolg. Die Wende zugunsten Preußens tritt gegen 14 Uhr ein, als Kronprinz Friedrich Wilhelm mit der 2. Armee einen Überraschungsangriff gegen die rechte Flanke der Österreicher führt. Als daraufhin Benedeks Schlüsselstellung bei Chlum erstürmt wird, bricht der Widerstand der österreichisch-sächsischen Truppen zusammen. Die geschlagene Armee flieht in Richtung Olmütz.
Am 26. Juli kommt es zum Vorfrieden von Nikolsburg und am 23. August 1866 zum Frieden von Prag. Der Deutsche Bundestag wird für aufgelöst erklärt; an einem neuen Bund sollte sich Österreich nicht mehr beteiligen – die Weichen für die „ kleindeutsche Lösung“ einer deutschen Reichseinigung sind endgültig gestellt.