1826 Alfred Krupp startet mit 14 Jahren beispiellose Erfolgsstory
Zu einem gigantischen Unternehmen entwickelt sich die Firma Krupp in Essen. Als der 14-jährige Alfred 1826 die von seinem Vater Friedrich Krupp 1811 gegründete "Gußstahlfabrik Krupp" erbt, hat er zwei Angestellte und 10.000 Taler Schulden. 60 Jahre später ist sein Vermögen kaum szu schätzen und 21.000 Menschen arbeiten für Krupp. Die Familie besitzt Zechen, Erzbergbaugruben, Hütten und verschiedene Weiterverarbeitungsbetriebe. Die Grundlagen seines Erfolges sind zwei Produkte: Kanonen, die er zum Beispiel 1870/71 an Freund (Deutsche) und Feind (Franzosen) verkauft, sowie der nahtlose Radreifen für die Eisenbahn – drei ineinander geschlungene Reifen bilden auch heute noch das Firmenlogo der Krupp-Werke. „Kanonenkönig“ lautet Alfred Krupps wenig schmeichelhafter Beiname, aber das Geschäft floriert, Essen wird zur Rüstungsschmiede Deutschlands.
Alfred Krupp ist ein patriarchalischer Arbeitgeber. Er zahlt hohe Löhne, gründet Kranken- und Pensionskassen für seine „Kruppianer“ und baut Krankenanstalten und Werkswohnungen. Gleichzeitig versagt er seinen Arbeitern das Recht, die eigenen Interessen, z.B. in Gewerkschaften, selbst zu vertreten.
Krupp ist von sich selbst überzeugt. Der hagere, sehr große Mann lässt sich in herrischer Pose, den Blick fest, die Haltung starr, fotografieren. Er ist fast hochmütig, empfängt in seinem Schloss, der Villa Hügel, Könige und Kaiser – als Kunden, nicht aus gesellschaftlichen Gründen. So lehnt er folgerichtig den ihm angebotenen Adelstitel ab: Krupp – das genügt vollständig.
Er baut den Betrieb systematisch aus, lässt neue technische Verfahren entwickeln und in eigenen Produktionsstätten anwenden. 1851 erregt die Firma Krupp bei der Londoner Weltausstellung großes Aufsehen, als sie ein Gussstahlgerüst von bisher unerreichter Größe und einen Stahlblock von bisher nicht gekannten Ausmaßen ausstellt. Preußen ist zum führenden Industriestaat im deutschen Raum geworden.