Jena 1806
Jena
Das am Schnittpunkt von Handelsstraßen gelegene Dorf Jene war schon ein bedeutender Marktort, als es die Herren von Lobdeburg in Besitz nahmen und im 13. Jahrhundert eine Stadt gründeten. In den folgenden 200 Jahren erlangte Jena beträchtlichen Wohlstand. Die mächtige Stadtkirche, die Reste der Stadtbefestigung und das Rathaus sind Zeugen der regen Bautätigkeit des 14. und 15. Jahrhunderts. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Jena ein bedeutendes geistiges Zentrum Deutschlands. Die im Jahre 1548 als "Akademisches Gymnasium" gegründete Universität erlebte nach ihrer gezielten Förderung durch Herzog Carl August von Sachsen-Weimar und seinen Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe eine erneute Blütezeit. Sie war Lehrstätte Schillers (1789-93), Schellings (1798-1803), Fichtes (1794-99) und Hegels (1801-1806), hier fand sich ein Kreis deutscher Romantiker mit Ludwig Tieck, Novalis, Clemens Brentano, den Gebrüdern Schlegel und Caroline Schlegel, der als "Jenaer Frühromantik" in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Zu dieser Zeit florierte auch das Buch- und Verlagswesen, Jena wurde nach Leipzig zum zweitgrößten deutschen Verlagsort.
Im Jahre 1806 ereignete sich nahe der Stadt, zwischen Cospeda und Vierzehnheiligen, die "Schlacht bei Jena und Auerstedt", in der die Truppen Napoleons das preußische Heer entscheidend besiegten.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Jena einen rasanten Aufschwung - gefördert durch das 1846 gegründete feinmechanisch-optische Werk von Carl Zeiss und das 1882 gegründete Glaswerk von Otto Schott.