1791 Langhans vollendet das Brandenburger Tor
Am 6. August des Jahres 1791 wird nach dreijähriger Bauzeit das Brandenburger Tor am Ende der Allee unter den Linden eröffnet. Es findet weder eine Parade noch eine Feier statt. Der König hat das Tor zwar als würdigen Abschluss der Allee Unter den Linden bestellt, misst dem Bauwerk aber keine größere Bedeutung bei. Der Breslauer Architekt Carl Gottfried Langhans hat es ganz nach dem Vorbild der antiken Propyläen in Athen entworfen. Welchen Einfluss König Friedrich Wilhelm II. auf die Gestaltung des Bauwerks nimmt, ist nicht belegt, wohl aber der von seiner Favoritin Wilhemine Encke, zur Gräfin Lichtenau geadelt. Sie soll im Geheimen die Bauoberaufsicht gehabt haben. Baumeister und heimliche Bauherrin eint die Verehrung der griechischen Antike. So geht die Rede, dass die Baupläne nicht dem König, sondern der Gräfin Lichtenau in ihrem niederländischen Palais unweit des geplanten Baus vorgelegt wurden. Von ihren Gemächern aus kann sie nach der Vollendung den Bau sehen, den der Bildhauer Gottfried Schadow mit einer aus Kupfer getriebenen „Quadriga“ krönt. Es heißt, über das nackte Hinterteil der Siegesgöttin, die den Wagen lenkt, habe es Diskussionen gegeben. Die „schöne Wilhemine“ habe dem Bildhauer zugezwinkert: habe dem Bildhauer zugezwinkert: „Nee, Jottfried. So jeht datt nicht!“„Nee, Jottfried. So jeht datt nicht!“ So hält sich lange das Gerücht, dass der Bildhauer die Mätresse des Königs zum Modell genommen habe. Schadow allerdings behauptet, Siegesgöttin und Hinterteil nach der Tochter eines Schmiedes vom Hausvogteiplatz modelliert zu haben.
Napoleon jedenfalls hat sie so gut gefallen, dass er sie im Dezember 1806 zerlegen und in 13 Kisten verpackt auf dem Wasserwege über Hamburg nach Paris schaffen lässt. Nach dem Sieg über Napoleon holen sich die Preußen die Quadriga 1814 zurück. Am 9.Juni wird sie wieder auf ihren Platz gezurrt. Über ihrem Kopf hat man den Preußenadler und im Lorbeerkranz das von Karl Friedrich Schinkel geschaffene Eiserne Kreuz hinzugefügt. Unter den Berlinern, die der Aktion zuschauen steht auch der Schöpfer der Quadriga, Gottfried Schadow.