1759Gründung neuer Literaturzeitung
Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn gründen in Berlin die "Briefe die Neueste Literatur betreffend" (Herausgeber: Gotthold Ephraim Lessing); die "Briefe" erscheinen bis 1765; Gotthold Ephraim Lessings "Fabeln" erscheinen.
1760
Berlin wird vorübergehend von russischen und österreichischen Truppen besetzt; Plünderung des Berliner Schlosses durch Besatzungstruppen.
1760
Die militärische Lage Preußens wird trotz Siege bei Liegnitz (15.08) und Torgau (03.11.) gegen Österreicher und Sachsen verzweifelt, als nach dem Tod Georgs II. (25. Okt.) und dem Sturz des Ministers William Pitt d. Ä. (Okt. 1761) die britische Subsidienzahlungen eingestellt werden.
1761 25. Dezember"Mirakel des Hauses Brandenburg"
Der Tod der Zarin Elisabeth wendet die Situation Preussens im Siebenjährigen Krieg ("Mirakel des Hauses Brandenburg"); Der Nachfolger Peter III. schließt Friedensvertrag mit Preußen, dann Bündnis.
1762Feldherr Prinz Heinrich
Nach Peters Absetzung bestätigt die neue Zarin Katharina II. (1762-1796) den Frieden mit Preußen zur Beendigung des Siebenjährigen Krieges; Friede zu Hamburg zwischen Preußen und Schweden; Sieg Friedrichs über die Österreicher bei Burkersdorf (21.7.); Wiedereroberung der Festung Schweidnitz durch die Preußen; Sieg des Prinzen Heinrich von Preußen über die Österreicher bei Freiberg in Sachsen (29.10.); Ostpreußen kommt an den König von Preußen zurück.
1763 9. November
Türkische Gesandtschaft in Berlin, um mit Friedrich II. ein gegen Rußland gerichtetes Militärbündnis zu vereinbaren. Das Ergebnis der Verhandlungen ist gleich Null, der Besuch kostet den preußischen König aber rund 1 Million Taler.
1763 15. FebruarFriede zu Hubertusburg
Nach der Neutralitätserklärung des Reiches (06.02.) und dem Friedensschluß zwischen England und Frankreich (Friede zu Paris 10.02.) wird der Siebenjährige Krieg mit dem Frieden von Hubertusburg beendet. Der territoriale status quo der Vorkriegszeit wird wiederhergestellt; der so bestätigte Erwerb Schlesiens vergrößert Bevölkerung und Territorium Preußens um fast ein Drittel und verstärkt seine wirtschaftlichen Ressourcen beträchtlich. Friedrich II. sagt Joseph II. die Kurstimme bei der Kaiserwahl zu.
1763
General-Landschul-Reglement, ausgearbeitet von dem Berliner Realschuldirektor und Theologen Johann Julius Hecker; legt die allgemeine Schulpflicht (die bis dahin nur auf die königlichen Domänen beschränkt war) vom 5. bis 13. Lebensjahr, die Schulorganisation, Lehrerausbildung und einen Lehrplan fest.
1764
Abschluß eines russisch-preußischen Bündnisses, in dem schon Absprachen über die Aufteilung polnischer Gebiete enthalten sind.
1766
Johann Boumann vollendet das Palais für den Prinzen Heinrich (später Friedrich-Wilhelm-Universität, nach 1945 Humboldt-Universität).
1766
Einführung einer neuen Zoll- und Akziseordnung in Preußen. Die Steuereintreibung wird von französischen Fachleuten organisiert ("Regie", bis 1786). Die Steuerverwaltung wird aus der Kompetenz der Provinzialbehörden dem neuen Fachressort zugewiesen. Im Zusammenhang damit staatliche Monopole u. a. für Porzellan, Tabak und Kaffee.
1769
Treffen Friedrichs II. mit Kaiser Joseph II. in Neiße, Einleitung einer Verständigung mit Österreich.
1772 5. AugustErste Teilung Polens
Erste Teilung Polens. An Österreich kommt Südpolen zwischen Wolhynien und den Karpaten, an Rußland fällt »Weißrußland« (Ostpolen bis zur Drina und zum Dnjepr); Preußen erhält im Vertrag von Petersburg Westpreußen ohne Danzig und Thorn, das Bistum Ermland und den Netzedistrikt mit überwiegend polnischer Bevölkerung. Damit ist die polnische Lehnshoheit über Westpreußen aufgehoben und von nun an darf sich der preußische König als König von Preußen bezeichnen.