12. August 1759 Schlacht bei Kunersdorf
Da seit dem Frühjahr 1759 die Koalitionsverbündeten Preußen mit starken Kräften von allen Seiten angriffen, suchte König Friedrich eine Waffenentscheidung gegen den zunächst gefährlichsten Gegner herbeizuführen. Russische und Österreichische Streitkräfte hatten sich östlich der Oder vereinigt und bedrohten Berlin. Friedrich zog ihnen entgegen und stellte sie auf dem östlichen Ufer der Oder, nahe Frankfurt/Oder, am 12. August zur Schlacht. Ihm standen 49.000 Mann zur Verfügung während seine Gegner über 59.000 russische und 19.000 österreichische Soldaten verfügten.
Ähnlich wie schon in der Schlacht von Leuthen sollte die zahlenmäßige Unterlegenheit ausgeglichen werden, indem der Angriff auf einen Flügel des Gegners, in diesem Falle den Linken, konzentriert werden sollte. Das Gelände war jedoch unübersichtlich und von Bachläufen, Erhebungen und Vertiefungen durchzogen. Zudem nutzten die Vereinigten Österreicher und Russen das Gelände zur Verteidigung geschickt aus. Nach einstündiger Artillerievorbereitung ließ Friedrich seine Regimenter vorrücken. Anfangs kam der Angriff gut voran und die preußische Vorhut überwand die ersten feindlichen Verteidigungslinien. Etwa 12.000 Mann des Gegners konnten ausgeschaltet werden. Der Kern der Vereinigten Armee war aber noch nicht geschlagen. Durch mehrere russische Regimenter wurde der linke Flügel der Verbündeten verstärkt. Der preußische Angriff lief sich fest. In einer Senke, nördlich dem Dorf Kunersdorf, Kuhgrund genannt, konzentrierten sich nun die Kämpfe. Friedrich schickte alle verfügbaren Truppen in die Schlacht, um hier den Durchbruch zu erzwingen. Als Artillerie nachgeführt und Gegenangriffe in einem verlustreichen Ringen abgeschlagen wurden, begann der Gegner zu wanken und der Sieg schien zum Greifen nahe. Doch erlahmten nun auch die preußischen Kräfte, welche durch immer neue, vorwiegend russische, Truppen bedrängt wurden. Nach stundenlangem Ringen wichen die ersten preußischen Regimenter. Die Kraft der Soldaten erlahmte zusehends. Gegen 18 Uhr musste die preußische Armee den Rückzug antreten. Dabei kam es zu Unordnung und schließlich zur Flucht. Die Armee Friedrichs war schwer erschüttert und in Auflösung begriffen. Nur mit Not entkam Friedrich selbst der Gefangennahme. Er musste sich gar vor umherstreifenden feindlichen Soldaten verstecken. Zutiefst überzeugt davon nun den Krieg verloren zu haben und seinen Feinden ausgeliefert zu sein, trug er sich mit Todesgedanken.
Die preußische Armee verlor während dieser Schlacht etwa 40% ihres Bestandes, über 18.000 Mann, davon über 6000 Tote. Wie durch ein Wunder zogen die Österreicher und Russen, anstatt den Sieg komplett zu machen und die Reste der preußischen Armee zu zerschlagen und das ungedeckte Preußen zu besetzen, jedoch ab.