5. August 1772 Preußen erhält nach 1. Teilung Polens Westpreußen! Friedrich II. darf sich nun König von Preußen nennen!
1772, der Alte Fritz hat sich vom Kriegeführen längst verabschiedet, fällt ihm Westpreußen in den Schoß. Von der ersten polnischen Teilung profitieren nach einer Initiative Österreichs auch Russland und Preußen. Das Stillhalteabkommen wird mit annektierten Territorien Polens, das zu schwach ist, um sich zu wehren, bezahlt. Mit dieser ersten Teilung Polens verliert Preußens östlicher Nachbar fast 30% seines Gebietes und 35% seiner Einwohnerschaft. Zudem schneidet ihm Preußen durch den Erwerb Westpreußens mit der unteren Weichsel seine wichtigste Handelsverbindung mit dem Ausland ab. Für den preußischen König Friedrich II. stellt die neue Provinz nicht nur eine Landverbindung zwischen Hinterpommern und Ostpreußen dar, sondern ebenfalls die Abdrängung der russischen Militärmacht sowie die Kontrolle über vier Fünftel des polnischen Außenhandels.
Das preußische Teilungsgebiet war seit dem späten Mittelalter zu etwa zwei Fünfteln deutsch besiedelt, wodurch deutsche Geschichtsschreiber dazu verleitet wurden, die preußische Annexion von 1772 als „Wiederherstellung alten deutschen Koloniallandes“ in Fortsetzung des deutschen Ordensgebietes zu betrachten. Da bis zur Teilung ein Westpreußen polnisch war, durfte sich der preußische König nur König in Preußen nennen. Jetzt erlaubt der neue Besitz auch einen neuen Titel: König von Preußen.