Karte 1763
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PreußenWirtschaft/IndustrieKultur/Wissenschaft

1713Berliner Lagerhaus gegründet

Friedrich Wilhelm I von Preußen
Friedrich Wilhelm I. beauftragt Johann Andreas Kraut mit der Gründung und Finanzierung des königlichen " Lagerhauses" in Berlin. Es ist Tuchmanufaktur und Verlag zugleich und übernimmt die Belieferung der ganzen Armee mit Uniformstoffen. Im Hinblick auf Qualität und Fertigungsmethoden ist es Vorbild für die neuentstehenden Manufakturen in den Landstädten. Wollausfuhrbeschränkungen bzw. -verbote sorgen für eine vermehrte einheimische Produktion, während eine Einfuhrbeschränkung (1719) ausländischer Tuche den inländischen Markt von der Konkurrenz befreit.

1713   25. FebruarFriedrich Wilhelm I. König

Friedrich I von Preußen
Friedrich I. stirbt, sein Sohn Friedrich Wilhelm, der später so genannte Soldatenkönig übernimmt als Friedrich Wilhelm I. die Regierung (bis 1740).

1713

Die Throne von Österreich, Ungarn und Böhmen werden durch Karl VI. (1711-1740) im Hause Habsburg erblich (auch weibliche Linie) erklärt ( Pragmatische Sanktion); Holland erhält im Frieden von Utrecht die Anerkennung der Königswürde, Österreich erhält Neapel, Mailand und südliche Niederlande; Peter I. schlägt die Schweden bei Storkyro und erobert Finnland (bis 1714).

1713

Friedrich Wilhelm I von Preußen
Friedrich Wilhelm I. führt im preußischen Heer den "Soldatenzopf" ein.

1714   17. Oktober

Friedrich Wilhelm I. erläßt ein Edikt gegen die zunehmenden Desertationen aus der Armee.

1714

Christian Thomasius
Nachdem Christian Thomasius in seiner Schrift "de crimine magiae" die Abschaffung der Hexenprozesse verlangt hat, verbietet König Friedrich Wilhelm I. weitere Hexen-Prozesse in seinen Territorien.

1714

Friede von Rastatt zwischen Frankreich und dem Reich: Frankreich behält Elsaß und Straßburg, an das Reich fallen alle französischen Eroberungen am rechten Rheinufer zurück, Frankreich anerkennt die österreichische Vorherrschaft in Italien und Belgien; Kurfürst Georg von Hannover besteigt als Georg I. den englischen Thron (bis 1727); Belagerung von Stralsund.

1714

Friedrich Wilhelm I von Preußen
Friedrich Wilhelm I. gründet die Generalrechenkammer, die in ein Kriegs- und ein Domänendepartement aufgeteilt wird. Sie untersteht unmittelbar dem König und kontrolliert die beiden höchsten Finanzgremien: das Generalfinanzdirektorium (die ehemalige Geheime Hofkammer) und das seit 1660 bestehende Generalkriegskommissariat. Das Generalfinanzdirektorium und die Amtskammern in den Provinzen sind für die Bewirtschaftung der Domänen zuständig, während das Generalkriegskommissariat mit den provinzialen Kriegskommissariaten die ländlichen Kontributionen und die städtischen Akzisen verwaltet.

1715

Tod Ludwigs XIV. nach 72 Regierungsjahren, Nachfolger wird Ludwig XV. (bis 1774); die Türkei erobert Kreta und Griechenland.

1715

Friedrich Wilhelm I. von Preußen erobert im »Nordischen Krieg« Stralsund von Schweden zurück und gewinnt Stettin für Preußen.

1716

Prinz Eugen von Savoyen besiegt die Türken bei Peterwardein (Kroatien) und erobert Belgrad (1717).

1716

Friedrich Wilhelm I. beseitigt in den Städten die Ratsverfassung und die kommunale Selbständigkeit. Die neueingeführten Magistratskollegien sind von der königlichen Verwaltung direkt abhängig, die städtischen Behörden werden den staatlichen unterstellt.

1716

Handelsordnung für Berliner Kaufleute mit der Bestimmung, dass dieser Gilde " Juden, strafbare Totschläger, Gotteslästerer. Mörder, Diebe usw." ferngehalten werden sollen (gilt bis 1802).

1717   28. Oktober

Einführung der Schulpflicht in Preußen.

1717

Friedrich Wilhelm I von Preußen
Zar Peter I. besucht Friedrich Wilhelm I. in Berlin, der ihm das um 1710 unter Mitarbeit von Andreas Schlüter in Berlin entstandene Bemsteinzimmer schenkt.