1836
Beginn des Kölner Kirchenkampfes zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche, vor allem in Person des Kölner Erzbischofs Klemens August Freiherr von Droste zu Vischering. Die wichtigsten Streitpunkte sind konfessionelle Mischehen und das Problem der Erziehung daraus hervorgehender Kinder (“Mischehenstreit“).
1837
Die Göttinger Professoren Wilhelm Eduard Albrecht, Friedrich Christoph Dahlmann, Heinrich Ewald, Wilhelm Weber, Georg Gottfried Gervinus, Jakob Ludwig Grimm und Wilhelm Karl Grimm ("Göttinger Sieben") werden entlassen, weil sie gegen die Aufhebung der Verfassung des Königreichs Hannover von 1833 durch König Ernst August von Hannover protestiert hatten.
1838
Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke in Preußen (Berlin-Potsdam).
1838
In Preußen Todesurteile gegen Handwerksgesellen, die Mitglieder der verbotenen Gesellenverbände in Berlin sind. Viele Handwerksgesellen emigrieren in die Schweiz und nach Frankreich.
1839
Vor allem um die Militärtauglichkeit zu heben, wird in Preußen die Fabrikarbeit für Kinder unter neun Jahren verboten.
1840
Tod Friedrich Wilhelms III. Es folgt ihm sein ältester Sohn als Friedrich Wilhelm IV. auf den Thron (bis 1858/61). Seine als Kronprinz scheinbar liberale Haltung weckt Hoffnungen im deutschen Bürgertum. Seine geistige Grundeinstellung ist jedoch von einer christlich-altständischen Staatsaufassung und der Überzeugung von herrscherlichem Gottesgnadentum geprägt. Vom Kabinett, in dem das ineffektive Kollegialsystem beibehalten wird, gehen keine neuen Impulse aus. Eine überwiegend konservative Hofkamarilla beeinflußt den König.
1842 4. SeptemberKölner Dombaufest
Das Kölner Dombaufest wird zur Demonstration der Versöhnung von Staat und Kirche nach dem Kölner Kirchenkonflikt (1836-1841) und propagiert die Idee eines christlichen Staates; Friedrich Wilhelm IV. legt den Grundstein für die Vollendung des Kölner Doms.
1842 Oktober
Zusammenkunft der "Vereinigten Ausschüsse" der Provinziallandtage in Berlin; streng ständisch geordnete Versammlung: von 96 Abgeordneten vertreten 44 die Ritterschaft, 32 die Städte und 20 die Landgemeinden. Sie haben nur beratende Funktion, ihre genauen Kompetenzen bleiben unklar.
1842
Annette von Droste-Hülshoff veröffentlicht "Die Judenbuche". Karl Marx wird Chefredakteur der "Rheinischen Zeitung".
1842
Das Verbot der Werke des "Jungen Deutschland", das seit 1835 in Preußen bestand, wird aufgehoben.
1843
Karl Marx legt die Redaktion der "Rheinischen Zeitung" nieder und übersiedelt nach Paris; Bettina von Arnim veröffentlicht "Dies Buch gehört dem König"; Adolph von Menzel zeichnet seine Illustrationen zu der Werksausgabe Friedrichs des Großen (bis 1849).
1843
Tausendjahrfeier des Deutschen Reiches (843 Vertrag von Verdun).
1844 4. JuniWeberaufstand in Schlesien
Der Aufstand der Weber in Schlesien in Peterswaldau und Langenbielau, vom Militär blutig niedergeschlagen, ist ein eindringliches Signal für die sich krisenhaft vollziehenden Veränderungen im Verlaufe der fortschreitenden Industrialisierung. Der Arzt und liberale Sozialpolitiker Rudolf Virchow kritisiert die sozialen Verhältnisse in Oberschlesien. Der Ausdruck "Pauperismus" (Massenverelendung) wird zum politischen Begriff.
1844
Karl Wilhelm Hübner malt "Die schlesischen Weber", Heinrich Heine veröffentlicht "Deutschland, ein Wintermärchen" und "Lied der schlesischen Weber".
1844
Haftbefehl der preußischen Regierung gegen den in Paris lebenden Karl Marx wegen "Hochverrats und Majestätsbeleidigung".