Singakademie 1827
Berlin
Das Gebäude der ehemaligen Singakademie steht am Kastanienwäldchen an der Straße Unter den Linden, zurückgesetzt zwischen Universität und Zeughaus hinter der Neuen Wache.
Die Singakademie, die älteste gemischte Chorvereinigung der Welt, wird 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch (1736-1800) in Berlin gegründet. Unter seinem Nachfolger, dem Baumeister und Musiker (Komponisten) Carl Friedrich Zelter (1758-1832) entsteht das Domizil am Kastanienwäldchen nach Entwürfen von Schinkel. Das Gebäude wird 1827 eingeweiht. Neben dem Chor und der von Zelter gegründeten „Liedertafel“, dem ersten deutschen Männerchor, musizieren hier namhafte Musiker und Komponisten jener Zeit. So z.B. Ludwig van Beethoven, Niccolò Paganini, Franz Liszt, Clara und Robert Schumann, Anton Rubinstein und Johannes Brahms. Die Wiederaufführung der Matthäus-Passion von Bach in der Singakademie unter dem 20-jährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy am 11.3.1829 leitet die Bach-Renaissance ein. Weitere wichtige Bachwerke folgen, so die Aufführung der Johannes-Passion und der h-Moll-Messe und des Weihnachtsoratoriums (die letzteren beiden Erstaufführungen nach Mendelssohn-Bartholdys Tod). Nach einer Stagnation am Ende des Jahrhunderts wird der Anschluss an die Moderne hergestellt. Der Berliner Chor unternimmt Konzertreisen in ganz Europa. Nach 1945 wird das Stammhaus der Singakademie zunächst zum Haus der sowjetischen Kultur umfunktioniert und dient schließlich dem Maxim-Gorki-Theater als Domizil.