Maria Theresia von Österreich
13.5.1717 in Wien
29.11.1780 in Wien
20.10.1740 bis 29.11.1780 Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn
Maria Theresia, geboren 1717 in Wien, wurde durch das Hausgesetz ihres Vaters Karl VI., die Pragmatische Sanktion, zur Thronfolgerin des Habsburgerreiches. Als sie 1740 den Thron bestieg, musste sie ihr Erbe gegen eine Allianz aus Frankreich, Preußen, Spanien, Sachsen und Bayern verteidigen, die alle die Pragmatische Sanktion nicht anerkannten und sich jetzt auf Kosten Österreichs bereichern wollten. Die junge Königin überstand dank ihrem Geschick und ihrer Zähigkeit die Bedrohung, einzig Schlesien blieb bei Preußen. Die Rückgewinnung dieses Landes blieb von da an ein Hauptziel ihrer Politik. Ihr diente auch die „Umkehrung der Allianzen“ im Siebenjährigen Krieg, in der sich die Kaiserin mit dem alten Gegner Frankreich und mit Russland verband. Jedoch misslang ihr Versuch, den ihr verhassten Friedrich II. wieder zu einem „ Markgrafen von Brandenburg“ zu erniedrigen.
Dabei hatten ihre epochalen inneren Reformen Preußen zum Vorbild. Ob Verwaltung, Steuer- oder Schulwesen, die wesentlich von ihrem Kanzler Graf Kaunitz vorangetriebenen theresianischen Reformen drängten die ständischen Strukturen zurück und formten die Habsburgischen Lande zu einem einheitlicheren, moderneren, absolutistischen Staat. Weniger fortschrittlich war die persönlich tief gläubige, äußerst pflichtbewusste Kaiserin in religiösen Dingen, und ihre Maßnahmen zur Wahrung der Moral und die Unterdrückung anderer Konfessionen brachten sie in zahlreiche Konflikte mit ihrem Sohn, Mitregenten und Nachfolger Joseph II. Religiöse Skrupel ließen sie auch vor der Zusammenarbeit mit dem Preußenkönig bei der ersten Teilung Polens 1772 zurückschrecken, aber ihr Sohn und Kaunitz setzten sich durch. Bei der Beendigung des Bayerischen Erbfolgekrieges 1777/78 war sie es, die dem alten Rivalen die Hand zu einer Ausgleichslösung reichte. Maria Theresia starb 1780 in Wien.