Karte 1763
Hans Hermann von Katte Die Hinrichtung des Hans Hermann von Katte

Hans Hermann von Katte

geboren28.2.1704 in Berlin

gestorben6.11.1730 in Küstrin

Offizier

Der aus einem altmärkischen Adelsgeschlecht stammende Hans Hermann von Katte wird am 21.2.1704 in Berlin geboren. Sein Vater Hans Heinrich von Katte ist Kürassieroberst und gehört zu den Lieblingen von König Friedrich I. Die Mutter des Knaben ist eine geborene von Wartensleben, Tochter des vom König hochdekorierten Generalfeldmarschalls Alexander Graf von Wartensleben. Sie stirbt 1707. Hans Hermann verbringt seine Schulzeit in Königsberg, wohin sein Vater, ein preußischer Offizier, der es bis zum Generalleutnant bringt, versetzt wird. Hans Hermann gilt als begabt und soll deshalb eine zivile Laufbahn einschlagen. Er besucht das den Franckeschen Stiftungen zugehörende Paedagogium und studiert anschließend Rechtswissenschaften in Königsberg und Utrecht. Längere Reisen vervollständigen seine Bildung. Wohl auf Drängen des Soldatenkönigs tritt er gegen seinen Willen in das Kürrassierregiment Gens d’armes ein, in dem auch der Prinz von Preußen und nachmaliger König Friedrich II. dient. Friedrich sucht die Freundschaft des musischen und gebildeten Katte, der am Unterricht des Kronprinzen teilnimmt. Katte wird Freund und Vertrauter Friedrichs. Katte, als eitel und unbesonnen beschrieben, protzt überall mit seiner engen Beziehung zum Kronprinzen. 1730 weiht Friedrich Katte in seine Pläne über eine Flucht Hof seines Vaters, der ihn einengt und züchtigt, ein. Friedrich wird gestellt und Katte am 16.8.1730 in Berlin verhaftet. Ein Kriegsgericht verurteilt Leutnant von Katte zu lebenslänglichem Gefängnis. Der tobende König Friedrich Wilhelm wandelt das Urteil eigenmächtig um. Er sieht in Katte nur ein weiteres Beispiel für den seiner Meinung nach ständig frondierenden Adel der Altmark. Die Bitte des hochverdienten Großvaters, seinem Enkel das Leben zu schenken, wird vom Soldatenkönig abgelehnt. Das Urteil wird im Beisein des zum Zusehen gezwungenen Prinzen am 6. November 1730 in der Festung Küstrin vollstreckt. Viele Zeitgenossen und Historiker haben in diesem traumatischen Erlebnissen einen Grund für die spätere Unzugänglichkeit König Friedrichs des Großen gesehen. Katte wird in seinem Heimatdorf Wust begraben. Die Familiengruft existiert noch heute.

Hans Hermann von Katte