Karte 1803
Napoleon General Bonaparte (Skizze) Napoleon I. Napoleon als Erster Konsul

Napoleon I. Bonaparte

geboren15.8.1769 in Ajaccio

gestorben5.5.1821 in St. Helena

Offizier

2.12.1804 bis 18.6.1815 Kaiser der Franzosen

Napoleon Bonaparte wurde 1769 als Sohn eines Anwalts in Ajaccio auf Korsika geboren. Er ging in Frankreich, zu dem Korsika seit kurzem gehörte, zur Schule und schlug eine Offizierslaufbahn ein. Als 1789 die Französische Revolution ausbrach, lag ihm zuerst das Schicksal seiner Heimatinsel am Herzen, der nun größere Freiheiten winkten. Er schloss sich den dortigen Jakobinern an und musste schließlich 1793 mit seiner ganzen Familie Korsika verlassen. Inzwischen wurde er in Frankreich als Deserteur gesucht, aber der große militärische Druck, den die antirevolutionäre Koalition auf das Land ausübte, bewirkte seine Begnadigung. Leistung, Protektion und seine durch die Niederschlagung von Aufständen bewiesene Loyalität beschleunigten seine rasante Karriere. Mit 26 Jahren erhielt er den Oberbefehl über die Armee in Italien, die er von Sieg zu Sieg führte. 1797 schloss er mit Österreich eigenmächtig den Frieden von Campo Formio, der nur die erste von vielen Eingriffen Napoleons in die territoriale Gestaltung Europas war. 1798/99 stürzte er sich in das unglückliche Abenteuer des Ägyptischen Feldzuges, mit dem er seinen ständigen Gegner England treffen wollte. 1799 trat wieder eine für Frankreich bedrohliche militärische Situation, die einige Mitglieder des herrschenden Direktoriums von der Notwendigkeit einer Militärdiktatur überzeugte. Sie halfen Napoleon an die Macht, der seit dem Dezember 1799 laut einer per Plebiszit autorisierten Verfassung den Titel eines Ersten Konsuls innehatte. Er setzte umfangreiche Reformen in Verwaltung, Bildungswesen und Militär ins Werk. 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser der Franzosen.

Napoleon führte praktisch ununterbrochen Krieg. England war sein ständiger, Österreich sein häufiger und Russland sein gelegentlicher Gegner. Österreich besiegte er mehrmals, mit Russland arrangierte er sich, England blieb durch seine Lage für ihn unerreichbar. Preußen jedoch war aus Napoleons Sicht ein zweitrangiger Gegner, den er 1806 in der einzigen Schlacht, in dem er ihm ohne Bündnispartner gegenübergetreten war, besiegt hatte. In der Koalition von 1813 war Preußen der geringste der vier großen Mächte, Russland, Österreich, England rangierten in Macht und Gewicht vor ihm. Aus der Sicht Preußens wiederum war Napoleon von großer Bedeutung, da er die Herausforderung darstellte, die die notwendige Modernisierung Preußens zumindest teilweise durchsetzbar machte.

Napoleons Ende kam, als seine einzige Waffe gegen England, die Kontinentalsperre, von Russland missachtet und unbrauchbar gemacht wurde. Der Feldzug gegen Russland wurde zur Katastrophe der „Grande Armée“; anschließend war Napoleon für eine übermächtige Koalition aller europäischen Mächte ein schlagbarer Gegner, wie die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zeigte. Im April 1814 musste er abdanken und wurde auf die Mittelmeerinsel Elba verbannt. Zwar konnte er von dort flüchten und die Macht in Paris noch einmal an sich reißen, aber schon nach hundert Tagen endete sein Comeback in der Niederlage von Waterloo. Auf St. Helena im Südatlantik verbannt, starb er 1821.

Napoleon I.