Karte 1922
Ausland
PreußenWirtschaft/IndustrieKultur/Wissenschaft

1900

Einführung des deutschsprachigen Religionsunterrichts in Posen. Dagegen erhebt sich eine starke polnische Protestbewegung.

1900

Gründung des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften Deutschlands.

1900

Max Planck (seit 1889 Professor in Berlin) leitet durch Interpolation die später so genannte Plancksche Strahlungsformel ab (Quantentheorie).

1900

Wilhelm II von Preußen
Hans Baluschek malt "Proletarierinnen". Eine Cezanne-Ausstellung bei Paul Cassirer löst starke Angriffe Wilhelms II. aus.

1901

Feier des 200jährigen Bestehens des Königreichs Preußen; Reinhold Begas vollendet sein Bismarckdenkmal vor dem Reichstagsgebäude; Eröffnung des älteren Pergamon-Museums in Berlin; Carl Meinhard und Rudolf Bernauer gründen das Kabarett »Die bösen Buben« in Berlin.

1902

Theodor Mommsen
Der Chemiker Emil Fischer, seit 1892 in Berlin, erhält den Nobelpreis für Chemie für die Synthese des Traubenzuckers und Arbeiten über Purinkörper; der Historiker Theodor Mommsen bekommt den Nobelpreis für Literatur; Alfred Kubin wird durch eine Ausstellung seiner Zeichnungen bei Paul Cassirer in Berlin bekannt; 28 Bilder Edvard Munchs in der Berliner Secessionsausstellung; Lovis Corinth wird in den Vorstand der Berliner Secession gewählt.Hermann Sudermann veröffentlicht die Broschüre "Über die Verrohung der Theaterkritik".

1902

Betriebsbeginn der ersten Strecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn.

1903

In Berlin verkehren die ersten Autobusse.

1903

Bei den Reichstagswahlen gewinnt die Zentrumspartei die meisten Mandate. Zweitstärkste Fraktion wird die SPD, die seit 1890 die meisten Stimmen erhält; aufgrund der Wahlkreiseinteilung spiegelt sich die Zahl der absoluten Stimmen nicht in den Mandaten.

1905

Nach Annahme der dritten Kanalvorlage im Landtag Gesetz über den Bau des Mittellandkanals (Rhein-Weser-Elbe) wiederum Proteste der agrarischen Interessenvertretungen). Auf die Verbindung Hannover-Elbe muss verzichtet werden, obwohl bereits 1899 die im Staatsdienst stehenden „Kanalrebellen" in den Ruhestand versetzt wurden.

1905

Der Dom in Berlin, von Julius Carl Raschdorff in zehnjähriger Bauzeit im Renaissancestil errichtet, wird vollendet (drittgrößte Kuppelkirche der Welt); Robert Koch erhält den Nobelpreis für Medizin.

1905

Adolph Menzel
Siegfried Jacobsohn gründet die Wochenschrift "Die Schaubühne" (ab 1918 "Die Weltbühne"); Max Reinhardt wird Direktor am "Deutschen Theater" in Berlin; Van-Gogh-Ausstellung bei Paul Cassirer in Berlin; die Nationalgalerie erwirbt das Gemälde "Ballsouper" von Adolph Menzel für 160 000 Mark.

1906

Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld
Arbeiterstreik in Hamburg. Der Publizist Maximilian Harden greift Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld und die "Hofkamarilla" des Kaisers scharf an (Eulenburg muss 1907 den Hof verlassen).

1906

Teilreform des Wahlrechts, Erhöhung der Sitze des Abgeordnetenhauses von 433 auf 443 (10 neue Großstadtwahlkreise). Polnischer "Schulstreik" in Posen und Westpreußen gegen den deutschsprachigen Religionsunterricht.

1906

Wilhelm von Bode wird Generaldirektor der Berliner Museen; das kaiserliche Zivilkabinett erläßt für öffentliche Institutionen das Verbot, Werke der Naturalisten oder Impressionisten zu erwerben oder auszustellen.