Sozialdemokratische Partei Deutschlands - SPD
Die Vorläuferin der SPD, die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, wurde 1869 in Eisenach von Wilhelm Liebknecht und August Bebel gegründet. Zu ihren Forderungen gehörte die Abschaffung der Klassenherrschaft, die Überwindung der privatkapitalistischen Produktionsweise durch genossenschaftliche Arbeit, Einschränkung der Frauen- und Verbot der Kinderarbeit; Errichtung einer Volkswehr anstelle eines stehenden Heeres; Trennung von Staat und Kirche; Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts. 1875 schloß sie sich in Gotha mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) zusammen. Von Otto von Bismarck (1815-1898) zum " Reichsfeind" gestempelt, wurde die SAPD durch das Gesetz "wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" 1878 verboten. Desgleichen wurden alle Organisationen der SAPD, ihre Presse und die von ihr aufgebauten Gewerkschaften verboten, die Reichstagsfraktion jedoch blieb weiter bestehen. Ausnahmegesetze, polizeistaatliche Unterdrückung und Terror konnten den Aufstieg der Sozialdemokratie aber nicht verhindern. Unter dem "Sozialistengesetz" verdreifachte die Partei ihre Stimmen und erhielt 1890 bei den Reichstagswahlen mit knapp 20 Prozent erstmals die meisten der abgegebenen Stimmen. Im selben Jahr, nach der Nichtverlängerung des " Sozialistengesetzes" gründete sich die SAP 1890 offiziell als Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) neu. 1917 spaltete sich die USPD und der Spartakusbund ab. 1933 wurde die SPD verboten, 1945 in der BRD neu gegründet.