März 1874 Das „Eisenwalzwerk“ Adolph Menzels
Zur künstlerischen Sensation des Jahres 1875 wird „Das Eisenwalzwerk, Moderne Cyklopen“ von Adolph Menzel. Aus über 100 Zeichnungen, die Menzel während eines mehrwöchigen Aufenthalts im oberschlesischen Eisenwalzwerk Königshütte anfertigte, entstand dieses „Symbol des Industriezeitalters“.
„...das war in Schlesien, auf Königshütte, wo ich diese Studien machte. Ich schwebte dabei in steter Gefahr, gewissermaßen mitverwalzt zu werden. Wochenlang von morgens bis abends habe ich da zwischen den sausenden Riesenschwungrädern und Bändern und glühenden Blöcken gestanden und skizziert. Diese Cyklopenwelt der modernen Technik ist überaus reich an Motiven. Ich meine nicht bloß das bischen Rauch...“ „...das war in Schlesien, auf Königshütte, wo ich diese Studien machte. Ich schwebte dabei in steter Gefahr, gewissermaßen mitverwalzt zu werden. Wochenlang von morgens bis abends habe ich da zwischen den sausenden Riesenschwungrädern und Bändern und glühenden Blöcken gestanden und skizziert. Diese Cyklopenwelt der modernen Technik ist überaus reich an Motiven. Ich meine nicht bloß das bischen Rauch...“
Dreitausend Arbeiter produzieren an sieben Hochöfen, 71 Puddel- und 33 Schweißöfen sowie vier Bessemer-Konvertern im Jahr 55.000 Tonnen Roheisen, 43.000 Tonnen Stabeisen und Bahnschienen, 750 Tonnen Rohzink und 10.000 Tonnen Stahl für die Eisenbahn.
Es ist das erste Gemälde über eine Fabrik und das Arbeitsleben in der deutschen Malerei, die schaffende Klasse und nicht die höfische Gesellschaft wird als moderne Produktivkraft dargestellt. Menzel hat die Zeichen der Zeit erkannt. Sein Bild weist bereits auf den Anbruch eines zukünftigen Massen- und Maschinenzeitalters hin, das den Menschen zu einem Anhängsel der Maschine degradiert.