Karl vom Stein zum Altenstein
1.10.1770 in Schalkhausen/ansbach
14.5.1840 in Berlin
Jurist
Preußischer Kultusminister
Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein wurde als Sohn eines markgräflichen Rittmeisters und Kammerherrn geboren. An den Universitäten Erlangen, Göttingen und Jena studierte er Rechtswissenschaften und Philosophie. Unter Karl August von Hardenberg wurde er 1793 im preußischen Ansbach Referendar. Hardenberg erkannte Altensteins staatsmännisches Talent und berief ihn zur Jahrhundertwende nach Berlin. Dort wurde Altenstein Mitglied des Generaldirektoriums. 1806, nach dem Zusammenbruch des preußischen Staates in Folge der verlorenen Schlachten von Jena und Auerstedt, folgte Altenstein dem preußischen Hof in das ostpreußische Tilsit. Er wurde Hardenbergs Mitarbeiter bei der Durchsetzung der Reformen zur Neukonstituierung des preußischen Staates.
Nachdem der große Reformer Reichsfreiherr vom Stein auf Napoleons Drängen seinen Platz als preußischer Finanzminister räumen musste, folgte ihm Altenstein im Amt. Im Juni 1810 verlor auch er den Ministerstuhl, da er seinem König Friedrich Wilhelm III. vorgeschlagen hatte, Napoleon aufgrund nichtaufzubringender Kontributionsleistungen Schlesien zu überlassen. Ohne staatsmännische Ämter lebte Altenstein bis 1817 in Breslau. Am 3. November 1817 feierte Altenstein sein politisches Comeback. Im preußischen Staatsministerium übernahm er das neuentstandene Kultusministerium, das er bis zu seinem Tod inne hatte. Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein machte sich einen Namen als Reformer des preußischen Schul- und Bildungswesens. Er war Wegbereiter des modernen humanistischen Gymnasiums und festigte die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht für den Gesamtstaat Preußen. Im Jahr 1818 gründete er die Universität Bonn.