Jeanne-Antoinette Poisson
"Madame de Pompadour"
29.12.1721 in Paris
15.4.1764 in Versailles
Jeanne-Antoinette Poisson wurde 1721 als Tochter eines Spekulanten und herzöglichen Stallmeisters in Paris geboren. Sie wurde zur Frau eines reichen Mannes erzogen, was eine intensive musische und literarische Bildung einschloss. Ihr Stiefvater vermittelte die Heirat mit einem seiner Neffen, einem Gutsbesitzer. Die bezaubernde Madame d’Étioles, wie sie dann hieß, war bald ein Mittelpunkt der Pariser Gesellschaft, und selbst Voltaire gehörte zu ihren Freunden. 1744 eroberte sie König Ludwig XV., dessen offizielle Maitresse kurz zuvor verstorben war, so dass Madame d’Étioles bald an ihre Stelle am Versailler Hof rücken konnte. Sie trennte sich offiziell von ihrem Mann und wurde zur Marquise de Pompadour erhoben, was die Verachtung, die ihre niedere Herkunft ihr einbrachte, zunächst kaum schmälerte. Dennoch verstand es die ehrgeizige Pompadour, sich gegen alle Widerstände innerhalb der Hofgesellschaft durchzusetzen, Verbündete zu finden und sich in ständigen Auseinandersetzungen zu behaupten. Sie wurde die einflussreiche Privatsekretärin des Königs, auch nachdem seit ca.1750 andere Damen die Gesellschaft des Königs bereicherten. Dass die Pompadour diesen geradezu vollständig beherrschte, ist sicherlich eine spätere Übertreibung. Unter Mitwirkung der Maitresse kam es 1757 zur „Umkehrung der Allianzen“, die im Siebenjährigen Krieg die alten Erzfeinde Habsburg und Frankreich gegen Preußen vereinigte. Sie war auch an der Gründung der berühmten Ecole militaire 1754 beteiligt. Ihr Einfluss auf die Politik wurde in Wien und auch in Berlin durchaus anerkennend wahrgenommen.
Die Pompadour und der König waren große Förderer der bildenden Künste. Unter anderem wurden der heutige Place de la Concorde und das Petit Trianon in Versailles während der neunzehn Jahre dauernden „ Regentschaft“ der Marquise gestaltet. Sie starb 1764 in Versailles, nachdem zunehmende politische Misserfolge ihr schwer zugesetzt hatten.