Tabakskollegium
Gesellige Zusammenkünfte König Friedrich Wilhelms I. von Preußen, die dieser vor allem im Schloß Königs Wusterhausen veranstaltete, und zu dem sich außer den engeren Vertrauten des Königs auch in Berlin weilende prominente Gäste einfanden. Außerdem verpflichtete der König seinen Sohn, den Thronfolger Friedrich gegen dessen Wunsch zur Teilnahme. Das Tabakskollegium war kein höfischer Salon, sondern eher ein königlicher Stammtisch, ein Ort, an dem Standesschranken fielen und jeder Gast frei seine Meinung sagen konnte. Es wurde gegessen, getrunken, geraucht (wer nicht rauchen wollte oder konnte, mußte so tun, als ob) und über Staatsangelegenheiten diskutiert. Nicht immer entsprachen alle Gäste den Geheimhaltungswünschen des Königs.