Steinsfurth 1730
bei Sinsheim (Nähe Mannheim)
Auf einer Inspektionsreise, die den König, den Kronprinzen und Gefolge nach Süddeutschland führt, übernachtet die Reisegesellschaft am 4.8.1730 in einer Scheune in Steinsfurth bei Sinsheim. Der Kronprinz, der sich schon lange mit Fluchtgedanken trägt, beabsichtigt, nach Holland zu entkommen, um von dort weiter nach England zu fliehen. Er versucht in der Nacht vom 4. zum 5.8. mit Hilfe des Pagen Keith seinen Plan in die Tat umzusetzen. Der Fluchtversuch wird von den begleitenden Offizieren verhindert. Wenige Tage später entsteht daraus ein dramatischer Konflikt zwischen Friedrich und seinem Vater Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig. Der König lässt den Kronprinzen unter schwerster Bewachung auf die Festung Küstrin bringen und fordert für ihn und seinen Freund und Helfer von Katte das Todesurteil. Friedrich wird aufgrund von Interventionen nach einigen Monaten Festungshaft begnadigt, Hans Hermann von Katte wird in Küstrin vor den Augen des Kronprinzen hingerichtet.
In der Steinsfurther Scheune, bei der sich der Fluchtversuch zugetragen hat, existiert heute ein kleines Museum. Am Haus ist eine Tafel angebracht:
“Hier blieb auf seiner Flucht am 4./5. August 1730 Friedrich der Große dem Vaterlande erhalten.“