Louise Henriette von Nassau-Oranien
7.12.1627 in Den Haag
18.6.1667 in Cölln/Spree
7.12.1646 bis 18.6.1667 Kurfürstin von Brandenburg
Louise Henriette, die älteste Tochter von Prinz Heinrich von Oranien, Statthalter der niederländischen Provinzen, und Amalia von Solms war eine anmutige, gebildete und ernsthafte junge Frau. Sie heiratete am 7.Dezember 1646 Friedrich Wilhelm, den Kurfürsten von Brandenburg. Nach der Hochzeit pflegte sie noch ihren kranken Vater bis zu dessen Tod 1647 und lebte dann mit ihrem Gemahl bis 1650 in Kleve, wo 1648 der erste Sohn, Wilhelm Heinrich, geboren wurde, der schon 1649 starb. Von den vier weiteren Söhnen und einer Tochter, die Luise Henriette bis zu ihrem frühen Tod (1667) zur Welt brachte, überlebten nur Friedrich, der 1701 König in Preußen wurde. Louise Henriette gehörte, wie der Kurfürst, zur Reformierten Kirche Calvins.
Erst seit dem 10. März 1650 residierte das Kurfürstenpaar in Berlin/Cölln. Im gleichen Jahr übereignete der Kurfürst seiner Gemahlin das Schloss Bötzow, das 1652 in Oranienburg umbenannt wurde. Louises Initiative ist es mit zu verdanken, dass holländische Spezialisten ins Land kamen, die moderne Methoden in der brandenburgischen Landwirtschaft, dem Gartenbau und der Melioration einführten. Louise engagierte sich außerdem in sozialen Feldern. Ein Beispiel ist das vorbildlich geführte Waisenhaus in Oranienburg, das sie aus ihrer Privatschatulle finanzierte. Aus ihrer Heimat geholte Künstler und Bauleute prägten die brandenburgische Kulturlandschaft. Ebenso übte Louise Henriette über die ihr ergebenen Geheimen Räte, Reichsfreiherr Otto von Schwerin und den Grafen Georg Friedrich von Waldeck, aber auch über den Kurfürsten direkt einen günstigen Einfluss auf die brandenburgische Politik aus. Sie galt als Frau mit Augenmaß, Verantwortungsbewusstsein, praktischer Vernunft und lebensnaher Religiösität. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, begleitet sie ihren Gemahl, mit dem sie eine glückliche Ehe führte, auf Reisen und Feldzügen. Ihr früher Tod 1667 war für Friedrich Wilhelm ein harter Schicksalsschlag.