17. Oktober 1663: Mit Gewalt bricht der Kurfürst den Königsberger Aufstand
Obwohl schon über zwanzig Jahre im Amt, ist es dem Kurfürsten immer noch nicht gelungen, den Widerstand der ostpreußischen Stände gegen seine Finanz- und Militärpolitik zu brechen. Mit militärischem Druck hatte der Kurfürst weit über vereinbarte Summen hinaus zwischen 1655 und 1661 von Preußen bereits sieben Millionen Taler, von Kleve-Mark 1,5 Millionen und aus der Kurmark vier Millionen Steuern eingetrieben.
Hinzu kommt, dass die Königsberger Kaufleute um ihre Zoll- und Handelsprivilegien fürchten. Der Widerstand geht soweit, das Schöffenmeister Hieronymus Roth und im Hintergrund sein Bruder, ein Jesuit, ein Einschreiten des polnischen Königs verlangt. Friedrich Wilhelm reagiert rigoros. Er lässt die Kanonen der Festung Friedrichsburg auf Königsberg richten und landet am 18.Oktober 1662 mit 2000 Soldaten seiner Leibgarde in Pillau. Roth wird verhaftet und mit lebenslanger Festungshaft, die er in der Festung Peitz absitzen muss, bestraft. Nach zähen Verhandlungen bestätigt der Kurfürst den Königsberger Bürgern einen Teil ihrer Privilegien, vor allem das der Steuerbewilligung. Dem Kurfürsten bleibt das Recht der Landesverteidigung, die Oberaufsicht über das Kammerwesen und das Recht, auch Reformierte als Beamte einzusetzen. Damit erreicht er endlich am 17./18. Oktober 1663 die feierliche Huldigung im Königsberger Schloss. Erst jetzt ist der weitere Ausbau einer zentralen Verwaltung in allen Landesteilen unter absolutistischer Herrschaft möglich.