Karl von Grolmann
30.7.1777 in Berlin
15.9.1843 in Posen
Karl von Grolmann wurde 1777 in Berlin geboren. Sein Vater, der aus einer klevischen Beamtenfamilie stammte, war Wirklicher Geheimer Rat sowie Mitglied des Staatsrats geworden und wurde 1786 in den Erbadel erhoben. Sein jüngerer Bruder Wilhelm Heinrich war ein erfolgreicher Jurist und wurde 1840 Chefpräsident des Berliner Kammergerichts. Mit 14 Jahren trat der junge Grolmann in ein Infanterieregiment ein. Im Krieg von 1806/07 schlug er sich hervorragend und wurde bereits mit dreißig Jahren zum Major befördert. Nach dem Frieden von Tilsit wurde er Mitglied der Militärreorganisationskommission um Gerhard von Scharnhorst. Als einer der wenigen geborenen Preußen in der von Nichtpreußen geprägten Kommission musste er erst den seinem Berufs- und Standesethos gemäßen Traditionalismus über Bord werfen und die Notwendigkeit der Reformen einsehen, ehe er sich voll für sie einsetzte, dann aber zu den aktivsten Mitarbeitern der Kommission gehörte. 1809 schied er aus dem neu gebildeten Kriegsministerium aus, um auf der Seite Österreichs gegen Napoleon zu kämpfen. Nach der Niederlage der Habsburger ging er nach Spanien, um dort die Aufständischen zu unterstützen. Er geriet in Gefangenschaft, konnte aber fliehen. Er ging zurück nach Deutschland wartete den Verlauf von Napoleons Feldzug gegen Russland ab, indem er in Jena Geschichte studierte. 1813 trat er wieder in das preußische Heer ein. Nachdem er an unbedeutenden Stelle eingesetzt worden war, stieg er in höhere Posten auf, zeichnete sich wiederholt aus und beendete den Krieg im Stab Blüchers und Gneisenaus, mit denen er in Kooperation mit den Briten unter Wellington die Schlacht von Waterloo entschied. 1819 verließ er mit Neidhardt von Gneisenau seinen Posten im Kriegsministerium, als die Unabhängigkeit der Landwehr geschmälert wurde. Dennoch übernahm er 1825 und 1833 noch einmal Posten als Truppenkommandeur. Er starb 1843 in Posen.