Friedrich Wilhelm von Grumbkow
4.10.1678 in Berlin
18.3.1739 in Berlin
Der einem pommerschen Geschlecht entstammende Friedrich Wilhelm von Grumbkow wurde 1678 in Berlin geboren. Er trat bereits im Kindesalter in die Armee ein und wurde mit acht Jahren Fähnrich. Auf Bildungsreisen durch ganz Europa erwarb er sich die Weltläufigkeit, die für ein Mitglied der Hofgesellschaft, der er seit seiner Kindheit angehörte, unabdingbar war. Grumbkow nahm an den Kriegen seiner Zeit teil und erwarb sich besonders im spanischen Erbfolgekrieg Ruhm. Bei der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms I., 1713, der ihn in allen Ämtern und Würden bestätigte, war er zum Generalmajor und Geheimen Staats- und Kriegsminister aufgestiegen. Unter dem Soldatenkönig bekleidete er verschiedene hohe Positionen im neugeschaffenen Generaldirektorium. Grumbkow, der mit seiner derben und tatkräftigen Art so recht nach dem Geschmack des Königs war, gehörte zu den wichtigsten Persönlichkeiten im Umkreis des Königs und war einer der Wortführer im berühmt-berüchtigten Tabakskollegium.
Grumbkow hatte großen Einfluss auf den politischen Kurs Preußens. Gemeinsam mit dem österreichischen Gesandten von Seckendorff betrieb er die Abwendung Preußens von den Westmächten und strebte statt dessen eine Zusammenarbeit mit Österreich an. Dass er vom Habsburgischen Hofe Geld erhielt, hat seine Entscheidungen sicherlich unterstützt. Den Ausschlag zu solchen Intrigen wie der Verhinderung der von der Königin angestrebten ehelichen Verbindungen mit dem englischen Königshaus, haben die Zahlungen wohl nicht gegeben. Trotz vorübergehender Spannungen erhielt er sich das Vertrauen des Königs, der ihn mit Beförderungen und Titeln überhäufte und 1737 zum Generalfeldmarschall ernannte. Grumbkow starb 1739 in Berlin.