Karte 1803

Kolberg 1807

Kolberg (Kolobrzeg)

Kolberg, die heutige polnische Kreisstadt im ehemaligen preußischen Hinterpommern (40.000 Einwohner) ging mit ihrem Verteidigungskampf gegen die anstürmenden napoleonischen Truppen im April 1807 in die patriotischen deutschen Geschichtsbücher ein.
Nach der Niederlage des preußischen Heeres bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 übergaben die meisten Festungskommandanten in Preußen ihre Stellungen kampflos. Zu groß war die Übermacht Napoleons und zu chaotisch die Auflösung des preußischen Militärs.
Eine der wenigen Ausnahmen war die Festung Kolberg. Ihr Kommandant war in den entscheidenden Tagen der junge Major August Neithardt von Gneisenau. An seiner Seite der ebenfalls junge Ferdinand von Schill und Joachim Nettelbeck, der ehemalige Seefahrer und „Sprecher“ der Bürger Kolbergs.
Trotz heftiger Beschießung und mehrerer Sturmangriffe der Franzosen hielt die Gegenwehr bis zum 2. Juli 1807 stand. Nach dem die Unterzeichnung des Tilsiter Friedens bekannt wurde, gaben auch die Kolberger Truppen auf.
Ihr Widerstand wurde als Vorausgriff des Heldenmutes im „nationalen“ Befreiungskrieg von 1813 interpretiert. Mit dem UFA-Film „Kolberg“ von 1943 erfuhren die historischen Ereignisse eine weitere Umdeutung: Joseph Goebbels und die NSDAP benutzten sie als Legitimation und propagandistisches Argument für ihren sinnlosen und mörderischen „Volkssturm“, dem letzten Aufgebot der Hitler-Diktatur.

"Kolberg" als Film
Jena und Auerstedt

Kolberg

Kolberg