Daniel Itzig
18.3.1723 in Berlin
17.5.1799 in Potsdam
Hofbankier
Daniel Itzig, geboren 1723 in Berlin, war einer der bedeutendsten preußischen Bankiers des 18. Jahrhunderts. Er stammte aus einer nicht sonderlich wohlhabenden Familie, heiratete dann aber in die reiche Familie Wulff ein und begann seine Karriere als Lieferant der königlichen Münze. Seit 1755 war er Mitglied in verschiedenen Konsortien, die die Generalpacht der preußischen Münze inne hatten. Den größten Profit machte er während der letzten drei Jahre des Siebenjährigen Krieges, als er gemeinsam mit Veitel Heine Ephraim im Auftrag Friedrichs II. mehrere Münzverschlechterungen durchführte, die dem König halfen, den Krieg zu finanzieren. Auch nach dem Krieg war er Großlieferant der preußischen Münze und Heereslieferant. Sein Vermögen legte er in Grundbesitz und industrielle Unternehmungen an.
Itzig war ein wichtiger Vertreter und Führer der Juden in Berlin und Preußen. Friedrich II. ernannte ihn zum obersten Repräsentanten der Juden in Preußen. Unter Friedrich Wilhelm II., dessen Privatbankier er war, legte er gemeinsam mit anderen Gemeindevertretern dem König Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Juden in Preußen vor. Derselbe König war es auch, der Itzig und seiner großen Familie 1791 als ersten Juden in Preußen die volle Staatsbürgerschaft gewährte ( Naturalisationspatent). Außerdem erhielt er die Titel eines Hofbankiers und eines Straßenbauinspektors. Seinem Status verlieh er durch den Bau des repräsentativen Palais Itzig gegenüber der Börse Ausdruck.
Itzig war an der Gründung einer Schule für Kinder armer Eltern beteiligt, in der neben den üblichen religiösen auch weltliches Wissen vermittelt wurde. Als er gegen Ende seines Lebens sah, dass immer mehr Juden sich taufen ließen, enterbte er alle Familienmitglieder, die sich zu einem solchen Schritt entschließen sollten. Dennoch ist praktisch keiner seiner Nachfahren im Judentum verblieben.
Daniel Itzig starb 1799 in Berlin.