Albrecht Konrad Finck von Finckenstein
30.10.1660 in Saberau bei Soldau (Ostpreußen)
16.12.1735 in Berlin
Albrecht Konrad Finck von Finckenstein, dessen Vater kurbrandenburgischer Kämmerer gewesen war, wurde 1660 in Saberau bei Soldau in Ostpreußen geboren. Nach einer sorgfältigen Erziehung wurde er Soldat und trat 1676 in holländische Dienste. Er wurde von den Franzosen gefangengenommen und wählte den Übertritt zum bisherigen Feind als Ausweg aus der Gefangenschaft. Er musste zuerst drei Jahre als einfacher Soldat in Spanien dienen, bevor er – für seine Herkunft sehr spät – zum Offizier befördert wurde. Als die Franzosen nach ihrem Angriff auf die Pfalz gegen das Reich Krieg führten, trat er in brandenburgische Dienste und wurde Major. Er kämpfte erfolgreich im Spanischen Erbfolgekrieg.
1704 wurde er zum Erzieher des Kronprinzen Friedrich Wilhelm ernannt, der ihm trotz seiner misstrauischen Natur bald vollkommen vertraute. Er war der militärische Begleiter des Prinzen bei zwei Feldzügen, auf denen er zugleich seine Feldherrenqualitäten unter Beweis stellte.
1718 berief ihn der inzwischen als König regierende Friedrich Wilhelm I. zum obersten Erzieher seines eigenen, zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alten Sohnes Friedrich, des späteren Königs Friedrich II. Bei dieser Aufgabe unterstanden ihm der Oberst Christian Wilhelm von Kalckstein und Charles Egide Duhan. Finkenstein verstand es, bei den scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem König und seinem heranwachsenden Sohn das Vertrauen beider Seiten zu bewahren und den Bruch zwischen den beiden zu verhindern, der dann aber ein Jahr nach seinem Ausscheiden im Jahr 1729 doch eintrat, ohne dass der tief erschütterte Finckenstein noch Einfluss auf den rasenden König ausüben konnte. Finckenstein starb 1735 in Berlin.