Juliusz Slowacki
4.9.1809 in Krzemiec
2.4.1846 in Paris
Beamter
Der 1809 als Sohn eines Universitätsprofessors geborene Julius Slowacki wird im lithauischen Wilna erzogen, bevor er ab 1829 im Schatzamt von Warschau tätig ist, sich jedoch vor allem mit dem Lesen und Schreiben von Gedichten beschäftigt. Nach dem erfolglosen polnischen Aufstand von 1831 und seiner offensichtlichen Sympathie für die Aufständischen gibt er sein Amt in Warschau auf und begibt sich freiwillig in die Emigration. Dabei reist er zunächst nach Dresden, Paris und London, hält sich von 1833-35 in der Schweiz auf und verbringt nach einer Reise in den Orient die meiste Zeit in der französischen Hauptstadt als Zentrum der polnischen Emigration, wo er schließlich auch stirbt. Die von hier geschriebenen Briefe an seine Mutter gehören zu den Klassikern der polnischen Prosa.
Julius Slowacki gehört neben Adam Mickiewicz und Zygmunt Krasinski zu den großen polnischen Romantikern. Unter dem Einfluß Byrons, Shakespeares und Calderons verfaßt er sprachlich vollendete, bildreiche Lyrik, Dramen und nationalpolitische, später mystizistische Poeme. Während er von seinen Zeitgenossen insgesamt abgelehnt wird, erfahren seine nationalrevolutionär bedeutsamen Schriften erst durch die Symbolisten des „Jungen Polen“ Anerkennung und weite Verbreitung.