Karte 1922
Ausland
PreußenWirtschaft/IndustrieKultur/Wissenschaft

1919

Paul Hirsch
Wahlen zur verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung; Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts und Einführung des Wahlrechts für Frauen. Hugo Preuß entwirft die Verfassung der Weimarer Republik; Paul Hirsch bildet nach den Wahlen zur preußischen Landesversammlung das erste reguläre Kabinett auf der Grundlage einer Weimarer Koalition aus SPD, DDP und Zentrum.

1919

Erich Ludendorff
Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff nehmen vor dem Untersuchungsausschuß des Reichstags über die Friedensmöglichkeiten im Ersten Weltkrieg Stellung. Hindenburgs Aussage, die deutsche Armee sei nicht besiegt, sondern von hinten "erdolcht" worden, begründet die Dolchstoßlegende.

1919

Gustav Noske
Märzunruhen: Die Spartakus-Gruppe und der Arbeiterrat von Groß-Berlin proklamieren unter der Parole "Alle Macht den Räten" den Generalstreik. Militärische Niederschlagung unter dem Befehl von Gustav Noske, bei dem 1 200 Menschen ihr Leben verlieren. Sozialistische und kommunistische Arbeiterführer proklamieren im Ruhrgebiet einen Generalstreik für eine radikale Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse. Sie plädieren außerdem für eine starke Stellung der Räte. Knapp 350.000 Bergarbeiter folgen dem Streikaufruf. Ausrufung der Räterepublik in München durch den Zentralrat der bayerischen Republik und den Revolutionären Arbeiterrat. Die gewählte Regierung unter Johannes Hoffmann (SPD) verlegt ihren Sitz nach Bamberg.

1919

Hermann Müller
Unterzeichnung des Friedensvertrags durch das Deutsche Reich, vertreten durch Reichsaußenminister Hermann Müller (SPD) und Verkehrsminister Johannes Bell (Zentrum).

1919

Hugo Preuß
Hugo Preuß entwirft die Verfassung der Weimarer Republik.

1919

Paul von Beneckendorff und von Hindenburg
Der polnische Volksrat übernimmt die Regierungs- und Militärgewalt in Posen. Die Einsetzung eines deutschen Grenzschutzes unter Führung des ehemaligen kaiserlichen Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg führt zu militärischen Auseinandersetzungen mit Polen.

1919

Gründung des Völkerbundes in Genf. Der frühere sozialistische Politiker Benito Mussolini gründet in Mailand die faschistische Organisation "Fasci di combattimento".

1919

Gründung der antisemitischen Deutschen Arbeiterpartei (DAP) durch den Maschinenschlosser Anton Drexler und den Sportjournalisten Karl Harrer in München.

1919

Übergabe des Entwufs für den Versailler Vertrag an die Delegierten des Deutschen Reichs. Die Reichsregierung erläßt Aufrufe gegen den "Gewaltfrieden von Versailles", verschiedene deutsche Militärstellen prüfen die Chance eines bewaffneten Kampfes gegen die Alliierten.

1919

Die Alliierten erkennen Polen als unabhängigen Staat an und sprechen ihm große Teile der preußischen Provinzen Posen und Westpreußen zu. Über die nationale Zugehörigkeit weiterer Teile Westpreußens, Oberschlesiens und Masurens soll es eine Volksabstimmung geben.

1919

Gründung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Einführung des Achtstundentags im Deutschen Reich. Grundlage ist die von dem Industriellen Hugo Stinnes für die Arbeitgeberverbände und von Carl Legien für die Gewerkschaften am 15. November 1918 unterzeichnete Vereinbarung (Stinnes-Legien-Abkommen).

1919

Anläßlich der Konstituierung der Weimarer Nationalversammlung wird der erste deutsche Post- und Verkehrsflug auf der Strecke Berlin-Weimar aufgenommen.

1920   13. MärzKapp-Putsch

Wolfgang Kapp
Reichsregierung: Kabinett Gustav Adolf Bauer ( SPD), dann Hermann Müller (SPD). “Kapp-Lüttwitz-Putsch“: Unter der Führung von General Walther Freiherr von Lüttwitz besetzt die Marinebrigade Ehrhardt das Berliner Regierungsviertel. Die Reichswehrführung lehnt unter der Leitung von Hans von Seeckt jede militärische Maßnahme gegen die Putschisten ab. Wolfgang Kapp erklärt sich zum neuen Reichskanzler. Die Putschisten müssen nach wenigen Tagen aufgeben.

1920   30. NovemberPreußen ist Republik

Konrad Adenauer
Die neue preußische Verfassung tritt in Kraft: Preußen ist eine demokratische Republik. An der Spitze des Staates steht ein vom Landtag gewählter Ministerpräsident. Der Landtag kontrolliert die Regierung und beschließt die Gesetze. Die Vertretung der Provinzen, der Staatsrat, hat nur in Ausnahmefällen ein Zustimmungsrecht. Über die Auflösung des Landtages entscheidet ein "Dreimännerkollegium" aus Ministerpräsident und den Präsidenten des Landtages und des Staatsrates. Staatsratspräsident wird der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer ( Zentrum), der dieses Amt bis 1933 innehaben wird.

1920   10. JanuarVersailler Vertrag

Versailler Friedensvertrag in Kraft. Preußens Gebietsverluste: Teile Posens und Westpreußens an Polen, das Memelgebiet an Litauen, Eupen und Malmedy an Belgien; Volksabstimmungen in vielen gemischt besiedelten Gebieten, Danzig und das Saarland unter Völkerbundsmandat. Die erste Volksabstimmung in Nordschleswig führt zur Teilung des Gebietes. Volksabstimmungen in den Bezirken Allenstein und Marienwerder (Ost- und Westpreußen) ergeben Mehrheiten für deutsche Zugehörigkeit.