Karte 1866
Ausland
PreußenWirtschaft/IndustrieKultur/Wissenschaft

1865   14. August

Im Vertrag von Gastein wird festgesetzt: Österreich verwaltet Holstein, Preußen Schleswig. Preußen erhält gegen eine Geldabfindung Lauenburg; Rendsburg soll Bundesfestung, Kiel Bundeshafen (unter dem Oberbefehl Preußens) werden.

1865

Friedrich Engels
Die "Staatsbürgerzeitung" erscheint in Berlin; Fritz Reuter veröffentlicht "Ut mine Stromtid"; Friedrich Engels veröffentlicht die Schrift "Die preußische Militärfrage und die deutsche Arbeiterpartei".

1865

Der preußisch-österreichische Handelsvertrag (11. April) und die neuen Zollvereinsverträge (16. Mai) schreiben das Scheitern der österreichischen Zollvereinspolitik fest.

1866   JuniDeutscher Krieg

"Deutscher Krieg": Abstimmung im Bundestag über Mobilmachung eines Teils der Bundesarmee. Preußen tritt daraufhin aus dem Deutschen Bund aus. Kriegserklärungen Italiens und Preußens an Österreich. Preußen steht mit einigen norddeutschen Kleinstaaten) gegen Österreich das u.a. mit Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover verbündet ist.

1866   3. Juli

Helmuth Carl Bernhard Graf von Moltke
Sieg der preußischen Armee unter Generalstabschef Helmuth von Moltke über die Österreicher bei Königgrätz.

1866   8. April

Der preußisch-italienische Allianzvertrag - bis zum 8. Juli befristet - sieht militärische Hilfe Italiens für Preußen im Kriegsfall gegen Österreich vor und verspricht Italien bei einem preußischen Sieg Venetien.

1866   9. April

Vorschlag Preußens beim Deutschen Bund: Bundesreform mittels eines deutschen Parlaments, das aufgrund gleichen und allgemeinen Wahlrechts entstehen soll. Davon versprach sich Preußen eine Signalwirkung auf die Liberalen (vergeblich). Die Provokation Österreichs war beabsichtigt.

1866   29. Juni

Kapitulation der hannoveranischen Truppen vor den Preußen bei Langensalza.

1866   Juni

Preußen rückt in Holstein ein mit der Begründung, Österreich habe den Gasteiner Vertrag von 1865 gebrochen, indem es die Erbfolgefrage für Holstein dem Urteil des Bundestages überlassen will. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Preußen und Österreich.

1866   18. August

Gründung des Norddeutschen Bundes unter Führung Preußens (Hauptstadt Berlin) mit den annektierten Staaten sowie u.a. Sachsen und den nördlich des Mains befindlichen großherzoglich-hessischen Gebieten.

1866   August

Nach dem Sieg über Österreich bei Königgrätz erhält Preußen im Vorfriede von Nikolsburg ganz Schleswig-Holstein und die Zustimmung Österreichs zur Bildung eines Staatenbundes nördlich der Mainlinie, einschließlich der annektierten Staaten Hannover, Kurhessen, Nassau und der Freien Reichsstadt Frankfurt. Im Frieden von Prag wird die Auflösung des Deutschen Bundes beschlossen.

1866

Otto Eduard Leopold von Bismarck
Beendigung des Verfassungskonflikts durch die “Indemnitätsvorlage“: Das preußische Abgeordnetenhaus billigt im nachhinein die Staatsausgaben seit 1862 (inklusive der gegen das Parlament duchgeführten Heeresreform und der Kriegsführung gegen Österreich und Dänemark) und entlastet damit Otto von Bismarck (230 gegen 75 Stimmen). Dieser Vorgang führt zu einer Parteispaltung: der bismarckfreundliche Flügel der Liberalen findet sich in der Nationalliberalen Partei zusammen.

1867   29. JanuarDas postalische Königgrätz

Stephan Heinrich von
Mit dem vom späteren Generalpostmeister des Deutschen Reiches, Heinrich von Stephan, ausgearbeiteten Postablösungsvertrag vom 29.01.1867 geht die Thurn und Taxis'sche Postdirektion in den von Preußen annektierten Gebieten an die staatliche Preußische Post über.

1867   12. FebruarNorddeutscher Bund gegründet

Wahlen zum ersten Norddeutschen Reichstag; Mehrheit für die Nationalliberalen und die Freikonservativen. Verfassung des Norddeutschen Bundes tritt in Kraft (bis 1871, enthält wesentliche Bestimmungen der späteren Reichsverfassung): Bundespräsidium für den preußischen König, der auch Bundesfeldherr ist; Bundesrat mit preußischem Übergewicht (17 von 43 Stimmen).

1867   Juli

Erneuerung des Zollvereins mit der Einrichtung von Zollparlament und Zollbundesrat. Wünsche der süddeutschen Staaten (insbesondere Badens), dem Norddeutschen Bund beitreten zu dürfen, werden von Reichskanzler Otto von Bismarck abschlägig beschieden.