Fritz Reuter
7.10.1810 in Stavenhagen
12.7.1874 in Eisenach
Schriftsteller
Fritz Reuter wurde als Sohn des Bürgermeisters, Landrichters und Landwirts Georg Johann Reuter geboren. Nach einer schulischen Ausbildung zwingt ihn sein Vater 1831 zur Aufnahme eines Jurastudiums in Rostock. Nach einem Wechsel nach Jena zwei Jahre später schloß er sich der Burschenschaft „Germania“ an. Nach Studentenunruhen und Flucht über Berlin und Leipzig nach Frankfurt a.M. wurde er nach dem dortigen „Wachensturm“ von 1833 verhaftet, nach vier Jahren Untersuchungshaft (1837) wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt. 1840 wurde Fritz Reuter durch eine Amnestie aus der Haft entlassen. Der Versuch, das Studium fortzusetzen, scheitert an den psychischen Folgen der Festungshaft. Auch als Landwirt in seinem Geburtsort konnte Reuter nicht Fuß fassen. 1851 ließ sich der inzwischen mit der Pastorentochter Luise Kuntze verheiratete Reuter als Turn- und Zeichenlehrer in Treptow nieder. In dieser Zeit begann seine literarische Schaffensperiode. Mit plattdeutscher Lyrik gelang ihm der Durchbruch zum populären Schriftsteller. Ebenfalls gelang es ihm, ein Abgeordnetenmandat für die liberale Reformpartei im Schweriner Landtag zu erhalten.
Inzwischen nach Neubrandenburg umgezogen, wurde er mit zum Teil autobiographischen Werken ("Ut mine Festungstid", "Ut mine Stromtid") und durch die von ihm geschaffenen literarischen Figuren ("Paster Behrens", "Onkel Bräsig" u. a.) ein in ganz Deutschland geachteter Schriftsteller. Von der Universität Rostock wurde er mit einem Ehrendoktortitel geehrt. 1863 zogen die Reuters nach Eisenach, in einer repräsentativen Villa unterhalb der Wartburg verbrachte Reuter seine letzten Lebensjahre. Er stirbt an den Folgen eines Schlaganfalls.