Titelblatt von Kants "Kritik der reinen Vernunft", 1781
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Widmung Kants an von Zedlitz in der Erstausgabe der "Kritik der Reinen Vernunft: Sr. Excellenz, dem Königl. Staatsminister Freiherrn von Zedlitz. Gnädiger Herr! Den Wachsthum der Wissenschaften an seinem Theile befördern, heißt, an Ew. Excellenz eigenem Interesse arbeiten; denn dieses ist mit jenen, nicht blos durch den erhabenen Posten eines Beschützers, sondern durch das viel vertrautere eines Liebhabers und erleuchteten Kenners innigst verbunden. Deswegen bediene ich mich auch des einigen Mittels, das gewissermaßen in meinem Vermögen ist, meine Dankbarkeit für das gnädige Zutrauen ui bezeigen, womit Ew. Excellenz mich beehren, als könnte ich zu dieser Absicht etwas beitragen. Wen das speculative Leben vergnügt, dem ist, unter mässigen Wünschen, der Beifall eines aufgeklärten, gültigen Richters eine kräftige Aufmunterung zu Bemühungen, deren Nutzen gross, obzwar entfernt ist, und daher von gemeinen Augen gänzlich verkannt wird. Einem Solchen und Dessen gnädigem Augenmerke widme ich nun diese Schrift und, Seinem Schutze, alle übrige Angelegenheit meiner literarischen Bestimmung bin mit der tiefsten Verehrung Ew Excellenz untertäniggehorsamster Diener