Karte 1763

Neuruppiner Bilderbogen

War ein volkstümlicher farbiger Bilderbogen, der seit 1775 im Verlag Johann Bernhard Kühn (1750-1826) erschien, aber erst nach 1822, unter der Geschäftsleitung des Sohnes Gustav Kühn (1794-1868), Bedeutung erlangte und bis 1937 erschien. Es handelte sich dabei um Lithographien, die einen größeren Ausstoß an Bogen als der Holzschnitt ermöglichten, allerdings lange Zeit ebenfalls nur schwarz-weiß gedruckt werden konnten. Ihre typische Farbigkeit erhielten sie (bis 1890) mit Hilfe von Schablonen in Handarbeit, indem Dutzende von Kindern die Arbeit der - in der Regel anonym bleibenden - Zeichner und Lithographen vollendeten. Gustav Kühn, der an der Berliner Kunstakademie studiert hatte, zeichnete und textete selbst. Der Werbespruch: "Neuruppin zu haben bei Gustav Kühn", traf nicht das Gesamte, denn von dem Ort selbst bildete sich wenig in den Blättern ab. Neben rührigen Alltagsszenen, schauerlichen Katastrophen oder hochherrschaftlichen Taufen und Hochzeiten, ging eine ganze Serie in Druck: "Das merkwürdige Jahr 1848. Europäische Freiheitskämpfe"; auch die Schlacht der Preußen gegen die Dänen, das Bombardement von Prag, sogar die "Neger-Revolution auf Martinique".

Neuruppiner Bilderbogen

Neuruppiner Bilderbogen