Stephan Born
18.12.1824 in Lissa
4.5.1898 in Basel
Schriftsetzer und Lehrer
Stephan Born wurde 1824 in Lissa (Posen) unter dem Namen Simon Buttermilch als Sohn eines jüdischen Maklers geboren (er trat später zum Protestantismus über und änderte seinen Namen). Mit sechzehn Jahren ging er nach Berlin, um Buchdrucker zu werden. Nebenbei bemühte er sich erfolgreich um eine breite Bildung. Er trat dem Berliner Handwerkerverein bei und engagierte sich für die Belange der Arbeiter, indem er die Verbesserung ihrer Lage in Broschüren, Theaterkritiken und auch einer von Talent zeugenden Erzählung anmahnte. 1847 besuchte er den späteren linken Paulskirchenabgeordneten Robert Blum und traf in Paris Friedrich Engels, für dessen „Bund der Kommunisten“ er als Agitator aktiv wurde. In Brüssel überzeugte ihn Karl Marx von der Notwendigkeit einer Änderung der Besitzverhältnisse. Als Marx im Februar 1848 verhaftet wurde, folgte er ihm nach Paris, wo ihn die Nachricht von der Märzrevolution erreichte, die ihn unverzüglich nach Berlin aufbrechen ließ. Im revolutionären Berlin gründete er das „Zentralkomitee der Arbeiter“, dessen Organ „Das Volk“ er herausgab. Er berief den ersten allgemeinen Arbeiterkongress nach Berlin ein, der die Gründung der „Arbeiterverbrüderung“, der ersten umfassenden Arbeiterorganisation beschloss. Nachdem in Berlin die Revolution niedergeschlagen worden war, siedelte der Vorstand nach Leipzig über, wo Born Chefredakteur der Zeitschrift der Organisation, der „Verbrüderung“ wurde. Jedoch selbst sein persönlicher Einsatz im Barrikadenkampf konnte die Revolution nicht retten, weder in Dresden noch in Baden. oder Böhmen. Schließlich sah er sich gezwungen, in die Schweiz zu emigrieren. Er erwarb die Schweizer Staatsbürgerschaft und lehrte als Honorarprofessor an der Universität Basel Deutsche und Französische Literatur. Born starb 1897.