Ferdinand III. von Österreich
13.7.1608 in Graz
2.4.1656 in Wien
1637 bis 1656 Römisch-Deutscher Kaiser
Ferdinand wurde 1608 in Graz geboren. 1626 wurde er zum König von Böhmen, 1627 zum König von Ungarn gewählt. Die Wahl zum Römisch-Deutschen Kaiser gelang erst im zweiten Anlauf 1636. Schon ein Jahr später übernahm er nach dem Tod seines Vaters Ferdinand II. die Regierung. Unter seine Herrschaft fallen die letzten elf Jahre des Dreißigjährigen Krieges, auf dessen Verlauf er nach dem Tod Wallensteins 1634 als Generalissimus und als Unterhändler bereits als Thronfolger großen Einfluss genommen hatte. So hatte er zum Beispiel den wichtigen Sieg bei Nördlingen über die Schweden errungen und den Ausgleich zwischen dem Kaiser und den Reichsständen im Prager Frieden von 1635 mit vorbereitet. Als Kaiser versuchte er jetzt, die Kurfürsten und Reichsstände auf eine gemeinsame Linie gegen Schweden und Frankreich zu bringen, die gemeinsam mit den aufständischen Ungarn das Reich unter großen Druck setzten. Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als auf eine Ausweitung der Kaisermacht im Reich zu verzichten und im Verhältnis mit den anderen Reichsständen im großen und ganzen den status quo ante anzuerkennen. Eine für die Geschichte Brandenburg-Preußens interessante Neuregelung war das Auswanderungsrecht für religiöse Dissidenten. Schwer wogen die ebenfalls im Westfälischen Frieden von 1648 vereinbarten Gebietsabtretungen des Reichs an Frankreich und Schweden. Der den Wissenschaften und Künsten sehr zugetane Kaiser starb 1657 in Wien.