Ferdinand II von Österreich
9.7.1578 in Graz
15.2.1637 in Wien
1619 bis 1637 Römisch-Deutscher Kaiser
Ferdinand wurde 1578 in Graz geboren. Schon als Erzherzog von Innerösterreich betrieb der von Jesuiten erzogene Habsburger eine konsequente Rekatholisierungspolitik, die zahlreiche Protestanten aus seinen Landen trieb. 1617 wurde er zum König von Böhmen, 1618 zum König von Ungarn und 1619 schließlich zum Römisch-Deutschen Kaiser gewählt. Bei Beginn seiner Regierung sah er sich dem Aufstand der böhmischen Stände gegenüber, aus dessen Bekämpfung schließlich der Dreißigjährige Krieg wurde. Nachdem Ferdinand den Aufstand in Böhmen niedergerungen hatte, erstrebte er eine Stärkung der Kaisermacht gegen die Landesfürsten. Dass er dabei mehrere ernsthafte Versuche unternahm, auch außerhalb seiner Erblande den Protestantismus zugunsten des Katholizismus zurückzudrängen, rief andere protestantische Mächte, allen voran Schweden auf den Plan. Nach dem Prager Frieden 1635, in dem Ferdinand auf die Ausweitung seiner Macht und des Katholizismus im Reich verzichtete, änderte sich der Charakter des Krieges, der von da an nicht mehr ein Ringen zwischen den Konfessionen und zwischen Fürsten- und Kaisermacht war, sondern die Abwehr der auswärtigen Mächte Frankreich und Schweden zum Ziel hatte.
Dank Schiller und anderen noch bekannter als Ferdinand selbst ist sein Generalissimus Wallenstein, der für ihn viele Erfolge errang, dann aber auf Druck der Verbündeten erst abberufen, dann wiedereingesetzt und schließlich im Auftrag Ferdinands ermordet wurde, weil sein zögerndes Vorgehen ihn in den Verdacht des Verrats gebracht hatte.
Ferdinand, der ein sich durch Zielstrebigkeit, Herrscherbewusstsein und eine tiefe Religiosität auszeichnender Herrscher war, starb 1637 in Wien.