Verdun 1916
Verdun
Mit der Reichsteilung nach dem Tod Karls des Großen wird Verdun seinem Enkel Lothar zugesprochen, der fortan über "Lotharingien" (Lothringen) herrscht. Im 10. Jahrhundert wird Verdun dem deutschen Kaiserreich eingliedert. Die Stadt wird zum Zankapfel zwischen dem Franken- und Germanenreich. Von dieser Vergangenheit zeugt die Kathedrale in römisch-rheinländischen Baustil, die seit über 1000 Jahren die Stadt Verdun überragt.
1792 wird Verdun von der preußischen Armee eingenommen, der Sieg der französischen Truppen bei Valmy setzt der Okkupation jedoch ein schnelles Ende.
1870 nehmen preußischen Verbände Verdun von den nahen Hügeln aus unter starken Kanonenbeschuss. Nach langen Verteidigungskämpfen gegen die Belagerung muss die Stadt aufgegeben werden.
Von diesem Zeitpunkt an geht Verdun von seiner Nahverteidigungsstrategie ab; Séré de Rivières errichtet in einem Umkreis von 40 km einen doppelten Verteidigungsring.
Am 21. Februar 1916 beginnt am frühen Morgen mit einem Kanonenhagel aus 1225 Geschützen die berüchtigtste Schlacht des Jahrhunderts. Am 25. Februar nehmen die Deutschen die schutzlose Festung Douaumont und einige Monate später das Fort Vaux ein.
Zwischen März und Juli 1916 kommt es zu einer ausweglosen Abfolge von Offensiven und Gegenoffensiven.
Man spricht von der „Hölle von Verdun“. Nach langwierigem Hin und Zurück nehmen schließlich die Franzosen das Terrain ein. Im Dezember 1916 endet die blutigste Schlacht der Geschichte
1984 wurde zum 70. Jahrestag des Kriegsbeginns 1914 gedacht. Zu diesem Anlass fand in Verdun, am Ort des Kriegsgeschehens, eine historische Begegnung zwischen dem damaligen französischen Staatspräsidenten François Mitterand und dem damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl statt. Beide reichten sich hier zum Zeichen der Aussöhnung zwischen den beiden Völkern die Hand.