Werner von Siemens
13.12.1816 in Lehrte (Hannover)
12.6.1892 in Berlin
Elektroingenieur
Gründer der Siemens AG
Werner Siemens – er wurde 1888 geadelt – wurde 1816 als Sohn eines Gutspächters, der sich gleichwohl als dem Bürgertum zugehörig sah, in Lenthe bei Hannover geboren. Seine Kindheitsjahren waren von materieller Not überschattet. Er erhielt Privatstunden und ging nur einige Jahre ins Gymnasium, das er mit siebzehn Jahren abbrach, um beim preußischen Militär eine technische Ausbildung anzustreben, was ihm schließlich gelang. Er besuchte die Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin, wo er eine gründliche Ausbildung in Mathematik, Physik und Chemie erhielt. Er machte erste Erfindungen, die er zum Teil günstig verkaufte und widmete sich der Verbesserung der Telegraphentechnik. Sein Ziel war aber ein eigenes Geschäft, ein „Weltgeschäft“. Mit seinem Partner, dem Mechaniker Georg Halske, gründete er 1847 die Telegraphen-Bauanstalt Siemens & Halske in Berlin. 1848 erhielt die Firma den Auftrag, die Telegraphenverbindung zwischen Frankfurt und Berlin herzustellen. Dem Auftrag folgten weitere, bis die preußische Telegraphenkommission das Unternehmen wegen häufiger Störungen ausließ. Dafür gedieh das Geschäft mit Russland, zu dessen Leitung Werners Bruder Carl nach St. Petersburg übersiedelte. Schon seit den vierziger Jahren war der Bruder Wilhelm in England tätig, dessen Schwesterunternehmen zahlreiche Überseekabel verlegte. Ein weiteres Großprojekt war die Indo-Europäische Telegraphenlinie 1867-70.
Eine sowohl wissenschaftlich wie technisch und auch wirtschaftlich außerordentlich wichtige Entdeckung von Siemens war die des dynamo-elektrischen Prinzips 1866. Seit 1879 produzierte er Dynamomaschinen und präsentierte im gleichen Jahr auf der Berliner Gewerbeausstellung die erste elektrische Lokomotive. Zwei Jahre darauf baute er in Berlin die erste elektrische Eisenbahn der Welt.
Siemens Unternehmen war ein Familienbetrieb, den er patriarchalisch führte. Mit einer innerbetrieblichen Sozialpolitik, die Pensionskassen und einen Neun-Stunden-Tag vorsah, suchte er Arbeiter uns Angestellte an sein Unternehmen zu binden. Er starb1892. Vier Jahre darauf wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
