Karte 1922

Alfred von Schlieffen

geboren28.2.1833 in Berlin

gestorben4.1.1913 in Berlin

Militär

1891 bis 1906 Chef des Generalstabs

Graf Alfred von Schlieffen wurde Berlin geboren. Sein Vater war Generalmajor im 2. Garde-Regiment, musste jedoch krankheitsbedingt bereits 1837 seinen Abschied nehmen. Die Familie zog nach Schlesien auf das Rittergut Groß-Krausche, wo Alfred mit neun Geschwistern aufwuchs. Seine Schuldbildung erhielt er in der Herrnhuter Erziehungsanstalt in Niesky und auf dem Joachimstaler Gymnasium in Berlin. Nach Ablegung der Reifeprüfung trat er 1854 als Sekondeleutnant in das 2.Garde-Ulanenregiment der preußischen Armee ein. Von 1858 bis 1861 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin. 1863 wurde er zum Generalstabsoffizier befördert und nahm 1866 als Hauptmann des Generalstabs an der Schlacht von Königgrätz teil, die er später als den militärischen Höhepunkt seiner Laufbahn bezeichnet hat. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gehörte er zuerst dem Generalkommando an, das für den Küstenschutz zuständig war, dann wurde der Major zum XIII.Armeekorps unter Führung des Großherzogs von Mecklenburg versetzt und machte den Feldzug mit, der die Truppen "über Schnee und Eis zu den Ufern der Loire führte", wie er schrieb. Von 1876 bis 1884 war er Kommandeur des 1. Garde-Ulanenregiments, eine Phase, die er später als seine schönste Dienstzeit empfunden hat. Er ist seitdem ausschließlich im Großen Generalstab tätig, wo er 1884 zum Abteilungschef und 1888 zum Oberquartiermeister aufsteigt. Er ist nun Stellvertreter des Generalstabschefs Alfred Graf von Waldersee, dessen Nachfolger er 1891 wird. In seiner Position als Chef des Generalstabs legte Schlieffen, der 1903 zum Generaloberst befördert wird, 1905 den "Schlieffenplan" vor, eine Denkschrift, in der er die von ihm bevorzugte Strategie eines deutschen Angriffkrieges mit zwei Fronten gegen Frankreich und Russland darstellte. 1906 geht er in Pension, 1911 wird ihm der Rang eines Generalfeldmarschalls zugesprochen. Den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die Anwendung des Schlieffenplans erlebt er nicht mehr. Alfred Graf von Schlieffen stirbt 1913 kurz vor seinem achtzigsten Geburtstag in Berlin.

Alfred Graf von Schlieffen