Berliner Illustrirte Zeitung
Die Berliner Illustrirte Zeitung (kurz: Berliner Illustrirte). wurde als illustrierte Wochenzeitschrift 1892 gegründet und 1894 von Leopold Ullstein gekauft. Mit der „BIZ“ revolutionierte Ullstein das bisher geltende Bezugssystem für Zeitungen, indem er den Abonnementszwang abschaffte, der die Leser in der Regel auf ein volles Jahr zur Vorauszahlung verpflichtete. Die Zeitschrift musste daher mit jeder Nummer so gut, fesselnd und neuartig sein, daß der Leser ihr freiwillig die Treue hielt. Neu war auch, daß er die Zeitung täglich erscheinen ließ. 1934 ging der Ullstein Verlag durch Zwangsverkauf für 6,5 Millionen Mark (ein Zehntel des wirklichen Wertes) an die anonyme Cautio-GmbH, hinter der sich Rolf Rienhardt, der Herausgeber des Völkischen Beobachters verbarg. Die neuen Eigentümer behielten den Namen Ullstein bei, um die Werbewirkung des traditionsreichen Namens für sich auszunützen und die Vorgänge zu verschleiern. 1935 wurde die Verlegerfamilie Ullstein ihres Vermögens beraubt und aus Deutschland vertrieben. 1945 stellte die Berliner Illustrirte ihr Erscheinen ein. Ein Teil der Familie Ullstein kehrte nach dem Krieg zurück, der Verlag im Druckhaus Tempelhof nahm den Betrieb wieder auf. 1959 verkauften sie die Blätter an den Verleger Axel Springer. 1991 wurde am Haus Bettinastr. 4 in Berlin-Wilmersdorf eine Gedenktafel angebracht, die an Hans Ullstein und seine vier Brüder erinnert, die zusammen den vom Vater Leopold geerbten Verlag bis zur Enteignung geleitet hatten.