"Preußen - Chronik eines deutschen Staates"
4. Mit "Blut und Eisen": Preußens Weg ins Deutsche Reich (1848 -1871)
Katharina Thalbach:
""Männer machen Geschichte!", sagte einst ein kluger - Mann. Der Preußen-Historiker Treitschke. Und er hatte dabei einen Mann ganz besonders im Auge: Otto von Bismarck, den "Baumeister des Reiches", heute würde man sagen "Kanzler der Einheit".
Nun wird er gleich die historische Bühne betreten - mit noch so einem markigen Satz: "Nicht mit Reden und Mehrheiten werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern mit Eisen und Blut!"
Männer machen eben Geschichte . . ."
Der vierte Teil beginnt mit symbolträchtigen Bildern des Kölner Doms. Das riesige Kirchenbauwerk am Rhein, das nur mit ausdrücklicher Hilfe der preußischen Könige fertiggestellt werden konnte, ist Sinnbild der Deutschen Nation, aber auch Ausdruck der preußischen "Wacht am Rhein". Preußen ist zur deutschen Übermacht geworden. Nur Österreich kann dem Hohenzollern-Staat noch Paroli bieten. Und mit Otto von Bismarck gelangt ein Mann an die Spitze der preußischen Politik, der Preußens Vorherrschaft auf Dauer sichern will. Sein Plan ist genial und skrupellos zugleich. Preußen setzt sich an die Spitze der bürgerlichen Nationalbewegung. Preußen soll das Deutsche Reich herbeiführen.
Drei Kriege dauert es, bis Bismarck am Ziel ist: Mit Österreich erfolgreich gegen die Dänen, dann erfolgreich gegen Österreich und dann ohne Österreich, aber mit den anderen deutschen Staaten erfolgreich gegen Frankreich. Die Kreuze und Ehrenmale auf den Friedhöfen bei den Düppeler Schanzen, bei Königgrätz und bei Sedan legen Zeugnis ab. Mit "Blut und Eisen" wird das Deutsche Reich geschmiedet, ein preußisches deutsches Reich. An der Vormacht Preußens hat niemand Zweifel. Preußen ist in jeder Beziehung die Nummer 1. Preußen hat Deutschland die Pickelhaube aufgesetzt.