Adam von Schwarzenberg
26.8.1583 in Gimborn
14.3.1641 in Spandau
Der aus einem rheinischen Freiherrengeschlecht stammende Adam zu Schwarzenberg wurde 1583 auf dem Rittergut Gimborn in der Grafschaft Mark am Niederrhein geboren. Sein Vater war nach der Eroberung der Festung Raab von den Türken vom Kaiser in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Als 1609 der Herzog von Jülich kinderlos starb, bewarben sich der Pfalzgraf von Neuburg, der vom Kaiser unterstützt wurde, und der Kurfürst von Brandenburg um die Erbfolge. Adam Graf zu Schwarzenberg, der den Landständen des Herzogtums angehörte, musste zu den Anwartschaften Stellung beziehen und stellte sich entschieden auf die Seite Johann Sigismunds von Brandenburg, was ihm eine Ächtung durch den kaiserlichen Hof einbrachte. Er trat als Geheimer Rat in brandenburgische Dienste und beherrschte bald das Kollegium des Geheimen Rates. Besonders den niederrheinischen Landen, aus denen er stammte, gehörte sein Interesse. Vor allem unter Johann Sigismunds Nachfolger Georg Wilhelm hatte er großen Einfluss auf die Politik des Kurfürstentums. Nachdem Brandenburg-Preußen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges auf Seiten der aufständischen Böhmen und der protestantischen Reichsstände gestanden hatte, bewirkte Schwarzenberg 1626 den Übergang auf die kaiserliche Seite, was aber nicht die ersehnte Erleichterung von den Kriegslasten brachte. Als das Land vier Jahre später von den Schweden besetzt worden war, wechselte der Kurfürst nochmals die Seiten, ohne dass der leitende Minister Einfluss auf die Entscheidung gehabt zu haben scheint. Im Prager Frieden von 1635 wechselte Brandenburg wiederum die Seiten, da sich das Kriegsglück mittlerweile wieder gegen die Schweden gewandt hatte. Dann wurde das Land abermals von den Schweden besetzt. Erst jetzt griff Schwarzenberg auf die Idee eines eigenen brandenburgischen Heeres zurück, allerdings ohne ein starke Macht aufstellen zu können, mit der noch etwas zu bewirken gewesen wäre. Alles in allem erwies sich seine Bündnispolitik als äußerst unglücklich, wobei sein katholisches Bekenntnis ihm immer wieder den Verdacht seiner Umgebung bescherte, gegen die Interessen des Landes zu handeln. Als der große Kurfürst Friedrich Wilhelm 1640 an die Regierung kam, plante er die baldige Entlassung des allmächtigen Geheimen Rats. Noch vor seiner Entlassung starb Schwarzenberg 1641.