Jakob Meyer Liebmann-Beer
"Giacomo Meyerbeer"
5.9.1791 in Tasdorf bei Berlin
2.5.1864 in Paris
Giacomo Meyerbeer wurde als Jakob Liebmann-Beer 1791 in Tasdorf bei Berlin geboren. Sein Vater Jakob Herz Beer war ein bekannter Bankier. Schon früh zeigte sich Jakob Liebmann-Beers außergewöhnliche Begabung; sein Großvater Liebman Meyer Wulf war so begeistert, dass er ihn als seinen einzigen Erben einsetzte unter der Bedingung, dass dieser Meyer‘ seinem Namen hinzufügte. Seine musikalischen Lehrer waren Muzio Clementi und der Abbé Vogler.
Nachdem seine ersten, in München und Wien uraufgeführten Opern nicht den erwünschten Erfolg hatten, ging er nach Italien, wo er zwischen 1818 und 1824 eine Reihe erfolgreicher Opern im italienischen Stil komponierte (Romilda e Costanza, Semiramide consciuta, Emma di Resburgo, Il crociato in Egitto). Dass er seinen Namen von Jakob in Giacomo änderte, unterstrich seine „Bekehrung“ zum italienischen Stil.
1826 erfolgte eine Einladung nach Paris, wo er blieb und nun auch im französischen Stil brillierte und großartige Erfolge feierte (Robert le Diable 1831, Les Huguenots 1836, Le Prophète 1843, L’Africaine/Vasco da Gama 1838-1864). Der Publikumserfolg dieser Werke gründete sich nicht zuletzt auf die sensationellen Handlungen, Bühneneffekte, farbige Orchestrierung und effektvollen Gesang, aber auch auf lyrischer Eingebung.
1842-47 war er Direktor der königlichen Oper in Berlin. Er förderte neben anderen Komponisten auch den jungen Richard Wagner, der ihn dennoch in seiner antisemitischen Schrift „Das Judentum in der Musik“ (1850) heftig angriff und herabsetzte.
Meyerbeer starb 1864 in Paris. In einem pompösen Leichenzug, der die europäische Dimension von Meyerbeers Schaffen augenscheinlich werden ließ, wurde er nach Berlin überführt und dort auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee beerdigt.