Joachim II Hektor von Brandenburg
"Hector"
13.1.1505 in Berlin
3.1.1571 in Berlin
Hohenzollern
Joachim II. Hektor übernahm die Regierung Brandenburgs 1535. Es folgte eine mit 35 Jahren besonders lange und besonders ereignisreiche Herrschaft. Das entscheidende Verdienst Joachim Hektors war die Einführung der Reformation in Brandenburg im Jahre 1539. Die epochale Bedeutung dieser Entscheidung wird deutlich, dass die herrschende Familie selbst konfessionell tief gespalten war. Das wird am Einfluß den beiden - gleichnamigen - Onkel deutlich: väterlicherseits Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz (damit auch Kurfürst) und Magdeburg stand auf katholischer; mütterlicherseits Albrecht von Brandenburg (Herzog von Preußen), stand auf der protestantischen Seite. Das war vermutlich der Grund, warum Joachim Hektor auch nach seinem Übertritt zum evangelischen Bekenntnis eher zu den pragmatischen Kräften Deutschlands im Glaubenskonflikt gehörte. Er unterschrieb mit anderen Fürsten den Augsburger Rezess Melanchtons und bekannte sich so in sehr versöhnlicher Form zum Augsburger Bekenntnis. In seine Zeit fielen eine Reihe anspruchsvoller Bauvorhaben: das Jagdschloss Grunewald entstand 1542, das Schloss Köpenick im Jahr 1558. Übrigens geht auch der spätere sogenannte Kurfürstendamm auf ihn zurück: dieser Damm verband nämlich das Jagdschloss mit dem Berliner Schloss.
Trotz all dieser Verdienste: Joachim Hektor gelang es nicht, seine Ausgaben unter Kontrolle zu halten. Seinem Nachfolger Johann Georg Oeconomicus hinterliess er einen riesigen Schuldenberg.
