Karte 1618

Rosenkreuzer

Eine Bruderschaft, die mystisch-reformatorische Ziele zur Wiederherstellung des urchristlichen Ideals verfolgen. Johann Valentin Andreä (1586-1654), der von 1614-50 als evangelischer Theologe in hohen kirchlichen Ämtern wirkte und sich nebenbei auch mit dichterischen Mitteln für eine innere Erneuerung des Christentums einsetzte, schrieb 1605 vier Bücher, von denen vielleicht nur 2 echt sind, über einen legendären Christian Rosenkreutz (1378-1448), der einen Orden gegründet hatte, der sich der Pansophie und der geheimen Wissenschaften widmen sollte, und dessen Name an Andreäs Wappen erinnerte (vier Rosen zwischen den Armen eines Rosenkreuzes). Als die Bücher 1614/15 veröffentlicht wurden, bestritt Andreä seine Urheberschaft. Sie lösten eine enorme Flut von Flugschriften aus. Es wurden im Verlauf der Jahrhunderte bis heute immer wieder Rosenkreuzer-Bruderschaften gegründet. Einige Freimaurerlogen griffen die Gedanken nach 1760 erneut auf und einige ihrer Vertreter wie etwa der Staatsminister Johann Christof von Woellner spielten am Hofe Friedrich Wilhelms II. von preußen eine Rolle.