Reichs- und Freikonservative Partei
Entstand 1866/67 aus dem Zusammenschluß jener konservativen Landtagsabgeordneten, die Bismarcks Politik (anders als die Mehrheit der Konservativen) von Anfang an vorbehaltlos unterstützt hatten. Bei den Wahlen zum Norddeutschen Reichstag und zum preußischen Abgeordnetenhaus 1867 trat man unter dem Namen Freikonservative Partei an, seit 1871 benutzte man auf nationaler Ebene, also u.a. bei den Reichstagswahlen, den Namen Deutsche Reichspartei. Eine Organisation außerhalb der Parlamente gab es jedoch bis 1907 nicht. Sozial stellte die Partei eine Interessenverbindung von Großgrundbesitzern ( Junkern) und Schwerindustriellen dar, die in ihrer Politik den Nationalliberalen zunächst näher standen als der Konservativen Partei. Verfassungspolitisch traten die Freikonservativen für die Konstitutionelle Monarchie ein und zelebrierten rückwärts gewandt den preußischen Absolutismus. Die Reichseinigungspolitik Bismarcks unterstützten sie uneingeschränkt.