Krone
Die preußische Königskrone wurde anlässlich der Selbstkrönung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrichs III. am 18.1.1701 zum preußischen König Friedrich I. angefertigt. Eine zweite Krone entstand für die Königin. Beide Krongestelle (Karkassen) bestehen aus Gold.
Die Krone des Königs schmückten 153 Facettensteine (Diamanten), 28 Brillanten, 83 runde Perlen, sowie 8 besonders große und kostbare Birnperlen. Ein Zeitgenosse, der preußische Zeremonienmeister Johann von Besser beschreibt die Krone so:
"Die Krone war gleich dem Zepter von purem Golde, aber nicht wie gewöhnlich mit Laub-Wercke, sondern von lauter dicht aneinandergefügten Diamanten, die auf den geschlossenen Bügeln und dem gantzen Umbkreise wie aus einem Stück zusammen gegossen und nicht anders dann durch den Unterscheid ihrer Grösse getheilet zu sein schienen, da einige zu achtzig, neunzig und hundert Grain, ja einige Brillanten gar zu hundert und dreißig Gewicht hielten und folgends auch mit unterschiedenem Feuer in das Gesichte fielen."
Nach diesen Angaben muss die Krone über zwei Kilo oder mehr gewogen haben. (1 g=15,43 grain)
Auf der Krone der Königin befanden sich 147 Facettensteine, 25 Brillanten, 8 Birnperlen und 83 runde Perlen.
Zu Beginn der Schlesischen Kriege wurden auf Anweisung von Friedrich II. die Juwelen herausgelöst und gesondert aufbewahrt. Sie gelten seit Ende des 18. Jahrhunderts als verloren.
Die Karkassen befinden sich neben dem Szepter im Schloss Charlottenburg in Berlin. Wilhelm I. ließ für sich und seine Gemahlin anlässlich seiner feierlichen Königskrönung zwei neue Kronen nach dem Vorbild von 1701 anfertigen. Diesmal wurden die Karkassen aus vergoldetem Silberblech gefertigt, weil seiner Majestät die massive Goldkrone von 1701 zu schwer war. Auch diese Kronen gelten als verschollen.
Unter Wilhelm II. entstand 1889 eine neue Krone, die sich stark an die Vorbilder von 1701 und 1861 hielt.