Brandenburgische Flotte
Vom preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit dem Ziel gegründet, Brandenburg zu einer Seemacht zu machen und in den kolonialen Welthandel einzusteigen. In Pillau, dem einzigen preußischen Hafen, werden die ersten Fregatten gebaut. Zunächst ist die brandenburgische Flotte in der Ostsee mit dem Kapern schwedischer und spanischer Schiffe beschäftigt, doch 1680 sind die ersten Schiffe unter brandenburgischer Flagge Richtung Westafrika unterwegs. Die 1683 an der Guineaküste vom Großen Kurfürsten errichtete Feste Groß-Friedrichsburgsoll den Handel mit den Eingeborenen gegen die holländische Konkurrenz sichern. Demselben Zweck dient die Afrikanische Handelskompagnie, die 1682 unter dem holländischen Reeder Benjamin Raule gegründet, 1684 ihren Hauptsitz mit insgesamt 30 Handels- und 10 Kriegsschiffen in Emden errichtet hat und als Schiffe- und Geldgeber das koloniale Abenteuer des Großen Kurfürsten unterstützt. 1711 wird das Unternehmen von Friedrich I. für bankrott erklärt, 1717 werden die preußischen Stützpunkte in Afrika an die Niederländer verkauft.