Devolutionskrieg
Der erste der Eroberungskriege, den Ludwig XIV. von Frankreich während 1667/68 um die niederländischen Provinzen Spaniens führte; Argument für den Angriff war der Anspruch Ludwigs als Gemahl der Tochter von Philipp IV., des 1665 verstorbenen Königs von Spanien, auf diese Gebiete, in denen das Recht der Devolution galt, daher der Name des Krieges. Devolution ist die kraft eines Gesetzes erfolgende Abwälzung bzw. der Übergang eines Rechtes oder Besitzes auf einen anderen, z.B. in Frankreich und Flandern seit dem 15. Jh. der Übergang von Erbgütern der väterlichen auf die mütterliche Linie und umgekehrt im Falle des Aussterbens einer Linie. Nach anfänglichen Erfolgen unterlag Ludwig der XIV. der Macht der gegnerischen Allianz (Holland, England und Schweden), verlor die Freigrafschaft Burgund wieder, konnte aber die Eroberungen in Flandern und im Hennegau behaupten. Der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm blieb in diesem Krieg neutral, weil Ludwig auf eine Thronkanditatur in Polen verzichtete.